Kürung war ein Wechselbad der närrischen Gefühle
Wenn 1000 Karnevalisten in der Stadthalle aufstehen und minutenlang mit Fähnchen wedeln, dann kann es sich nur um einen der Top-Termine in der Session handeln: Die von den Jecken lang ersehnte Kürung des Prinzenpaares stand am Freitagabend an.
Die Stimmung hätte nicht besser sein können: Jubelrufe und tosenden Applaus gab es, als Michael Laumen, Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Martin Meyer und Sabine Ilbertz von ihrer Bürgerlichkeit erlöste und sie zu Prinz Martin I. und Venetia Sabine ernannte. Er bekam die Prinzenmütze aufgesetzt und die Prinzenpritsche in die Hand gedrückt, für ihre Lieblichkeit hagelte es Komplimente. Das konnte sich Laumen übrigens nicht verkneifen: „Unsere Venetia ist ja noch Single“, sagte er und gab den Junggesellen im Saal einen heißen Tipp: „Man kann dem CC eine Mail senden und sich bewerben, es wird aber nichts vor Aschermittwoch.“
Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel war entflammt: „Was für ein fantastisches Prinzenpaar“, sagte er mit Blick ins Publikum, das wiederum heftig applaudierte. Mit den besten Wünschen überreichte er der Venetia einen bombastisch großen Blumenstrauß. Dazu gab es den Stadtschlüssel und die ersten Orden des Oberbürgermeisters inklusive Bütz- chen. Vollkommen ergriffen war Martin I. von der Zeremonie. „Ein Wechselbad der närrischen Gefühlen.“Venetia Sabine machte eine Top-Figur auf der Bühne. Mit starker Stimme und unterhaltsam erzählte sie von ihrer Kindheit in der Altstadt, die auch schon närrisch war. Namhafte Persönlichkeiten waren im Festsaal. Landtagsprä- sident André Kuper, Innenminister Herbert Reul, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, CC-Ehrenpräsident Engelbert Oxenfort, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Närrische Marktfrau Cida Klinkhammer. „Sie halten gute Reden, sind gut vorbereitet“, sagte sie. „Sie sind offen, lachen, sind einfach ein sympathisches Paar. Ich freue mich.“
Auch CC-Geschäftsführer Hans- Jürgen Tüllmann (auch auf der Bühne) mit Ehefrau Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, waren dabei, genau wie Stadtsparkassen-Chefin Karin-Brigitte Göbel. „Fitness brauchen sie für die lange Session auf jeden Fall“, sagte sie, Aber die würden das super machen.
Die Band Ardo sorgte für die Orchestrierung, Lieselotte Lotterlappen für Lacher. The Jolly Family, Alt Schuss, die Rheinstars und die Swinging Funfares heizten dem Publikum ein und machten deutlich, dass es jetzt aber wirklich höchste Zeit war, dass das närrische Treiben weiter an Fahrt aufnimmt. Brigitte Pavetic