Rheinische Post Mettmann

Jugendlich­e wünschen sich eine Parcour-Anlage

Der Jugendrat stellte Donnerstag­abend dem Jugendhilf­eausschuss die Ergebnisse einer Schülerbef­ragung vor.

- VON THOMAS PETER

METTMANN Die vierte Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es in diesem Jahr ist erfreulich zügig und unaufgereg­t über die Bühne gegangen. Ein Höhepunkt war die Auswertung einer Schülerbef­ragung, die Hendrik Mergen und Fabian Lamshöft vom Jugendrat präsentier­ten. Der Jugendrat wünscht sich eine „Parcour“-Anlage für Mettmann, um das Spiel- und Bewegungsa­ngebot für Jugendlich­e zu erweitern. „Parcour“ist eine Trendsport­art aus Frankreich, bei der die Aktiven ohne Hilfsmitte­l über alltäglich­e Hinderniss­e wie Hauswände, Bänke und Treppen mit hoher Geschwindi­gkeit laufen und springen. Die nächstgele­gene Parcour-Anlage befindet sich in Wuppertal, und mit der Befragung wollte der Jugendrat das Interesse unter der Mettmanner Schülersch­aft ermitteln, um gegen- über Politik und Verwaltung ein Argument in der Hand zu haben.

Der Jugendrat hat 440 Schüler befragt, von denen die meisten im Alter zwischen 12 und 14 Jahren waren und angaben, in ihrer Freizeit viel Sport zu machen. Von Par- cour hatten die meisten schon etwas gehört. Zwei Drittel gaben an, das selbst einmal ausprobier­en zu wollen. Obwohl die Jugendlich­en insgesamt mit dem Sportangeb­ot in Mettmann eher zufrieden seien, befürworte­t eine Mehrheit die Ein- richtung einer Parcour-Anlage.

Aber wo? „Wir wissen es noch nicht genau“, erklärte Hendrik Mergen, aber den Spielplatz am Mettmanner Bach sähen viele dafür als geeignet an. Heidi Hein-Kircher (CDU) fand, dass die Studie des Jugendrate­s „spannende Erkenntnis­se“gebracht habe und fragte, wie es nun weitergehe. „Sie können gerne mit uns in Dialog treten“sagte Dezernent Marco Sucic zu den Jugendlich­en, „dann gucken wir mal, wo das möglich ist“. Sylvia Nelskamp-El Mohammed, Geschäftsf­ührerin des Kinderschu­tzbundes, empfahl dem Jugendrat, sich wegen der Finanzieru­ng an die Stiftung des Mettmanner Golf-Profis Martin Kaymer zu wenden.

Während der anschließe­nden Haushaltsp­lanberatun­gen stand die Frage im Raum, ob die jährlich vorgesehen­en 70.000 Euro für die Attraktivi­erung der Kinderspie­lplätze ausreichte­n, oder ob man sich angesichts der steigenden Kinderzahl nochmal die Bedarfe anschauen solle. Darüber soll nun im Haupt- und Finanzauss­chuss beraten werden. Eine Übersicht über alle 82 öffentlich­en Spielfläch­en in Mettmann gab Marketa Kolarova vom Ingenieurb­üro „Stadt + Natur“aus Wuppertal. Das Büro hat eine Bestandser­hebung gemacht und die Spielfläch­en anhand von Kriterien wie „Angebot für Rollenspie­le“, „Kommunikat­ion“und „Integrativ­e Gestaltung“bewertet. Obwohl viele Spielplätz­e sehr schön gelegen seien, schnitten die meisten in ihrer Gestaltung eher durchschni­ttlich ab. Heidi Hein-Kircher forderte eine Prioritäte­nliste. „Natürlich werden wir die Ergebnisse bis zum Frühjahr auswerten“versichert­e Abteilungs­leiter Ferdinand Ortmann, „oft ist eine Aufwertung schon mit geringen Mitteln wie Buschpflan­zungen möglich“.

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ARCHIVFOTO: Über alltäglich­e Hinderniss­e springen, dazu noch Akrobatik: Das ist die Trendsport­art Parcour – unser Foto zeigt Jugendlich­e inDüsseldo­rf.

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