Uniper und Fortum sind noch keine Freunde
DÜSSELDORF/FRANKFURT (rtr) Der Energiekonzern Uniper will den Streit mit seinem Großaktionär Fortum beilegen und ein neues Kapitel der Zusammenarbeit aufschlagen. „Es ist alles offen“, betonte Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg am Mittwoch. Es sei jedoch extrem wichtig, gegenseitig Vertrauen zu schaffen. So schnell würden die geschlagenen Wunden jedoch nicht verheilen. „Sind wir jetzt beste Freunde? Vielleicht später einmal. Jetzt sind wir es nicht:“Die Finnen waren 2017 bei der früheren E.ON-Kraftwerkstochter eingestiegen und halten inzwischen 49,99 Prozent der Anteile. Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte sich gegen eine Übernahme gestemmt, tritt jedoch nun Ende August ab.
Reutersberg begrüßte die Ankündigung des an Krebs erkrankten Managers, der seit dem vergangenen Jahr eine Auszeit nimmt. Finanzchef Christopher Delbrück scheidet ebenfalls im August aus. In einer Arbeitsgruppe, der auf Seiten Unipers dieVorstände Eckhardt Rümmler und Keith Martin angehören, sollen nun Wege für eine strategische Partnerschaft ausgelotet werden.
Schäfer hatte erbittert gegen eine Übernahme des Konzerns mit rund 12.000 Mitarbeitern durch Fortum gekämpft. In einem Interview hatte er Fortum im September 2017 als „Wolf im Schafspelz“bezeichnet und von einem „feindlichen Vorstoß“gesprochen. Damals hatte Eon vereinbart, seine Uniper-Anteile von 47 Prozent für 3,8 Milliarden Euro an Fortum zu verkaufen. Eine anschließende Fortum-Kaufofferte hatten die meisten Aktionäre in den Wind geschlagen. Auch der Aufsichtsrat unter Reutersberg hatte das Angebot abgelehnt.