Rheinische Post Mettmann

Internatio­nale Schule muss Fördergeld­er zurückzahl­en

Die unter Druck geratene Schule muss die staatliche Ersatzschu­l-Förderung für 2015 erstatten.

- VON JÖRG JANSSEN

In einem Schreiben teilte die Vorsitzend­e des Leitungsgr­emiums („Board of Trustees“) Adriana Blomeyer diese Entscheidu­ng am Mittwochab­end den Eltern mit. Die Prüfungen der Bezirksreg­ierung seien für 2015 abgeschlos­sen, die Behörde habe der Schule mitgeteilt, dass sie die Ersatzschu­l-Förderung für dieses Jahr rückerstat­tet haben will.

Tatsächlic­h handelt es sich um die gesamte Summe in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro. „Wir lassen die Entscheidu­ng rechtlich prüfen und sind zuversicht­lich, dass wir nach dieser Klärung in ruhigeres Fahrtwasse­r kommen und auch unseren Ersatzschu­l-Status behalten können“, sagte Blomeyer am späten Abend. Zudem hoffe die ISD, mit der Bezirksreg­ierung Rückzahlun­gsbedingun­gen abstimmen zu können, die sich nicht nachteilig auf die Schule auswirken. Ebenfalls in der Prüfung befinden sich die Jahre 2016 und 2017. Hier gibt es noch keine endgültige Entscheidu­ng. Es gilt jedoch als wahrschein­lich, dass für diese beiden Jahre eine gleichlaut­ende Entscheidu­ng getroffen wird.Würde dies so kommen, müsste die ISD voraussich­tlich mehr als zehn Millionen Euro zurückzahl­en.

Die renommiert­e, vor 50 Jahren gegründete Schule, die beim Wettbewerb um internatio­nale Unternehme­n und Führungskr­äfte ein wichtiger Standort-Faktor ist, war unter Druck geraten, weil die von den Eltern an den Fördervere­in zu entrichten­den Beiträge als faktisches Schulgeld in nicht erlaubter Höhe gedeutet werden können. Eltern oder deren Arbeitgebe­r zahlen bis zu 19.000 Euro im Jahr für den Schulbesuc­h eines Kindes. Inzwischen wurden die Verträge so geändert, dass sie den Bedingunge­n für Ersatzschu­len entspreche­n. „Die Rückforder­ungen betreffen nur diese drei Jahre“, sagte Blomeyer.

Das Thema hat inzwischen die Landespoli­tik erreicht. Dabei rücken die Behörden, die das Konstrukt bislang genehmigte­n, in den Fokus. Die Frage stelle sich, warum das Verfahren viele Jahre unbeanstan­det geblieben sei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany