Rheinische Post Mettmann

Ein Essen fast wie im Himmel

Das Qomo im Rheinturm bietet sonntags ein üppiges Büfett mit Weitblick an. Eine gute Sache: Das Essen ist köstlich, der Blick fantastisc­h.

- VON ISABEL KLAAS

Eggs Benedict, Parmaschin­ken und Cappuccino in 172 Metern Höhe – das ist schon ein außergewöh­nliches Frühstück. Das Qomo im Rheinturm bietet seit ein paar Wochen sonntags einen Brunch im Himmel an. In 72 Minuten dreht sich das Restaurant um die eigene Achse und garantiert so auf 140 Fenster-Sitzplätze­n einen ständig anderen Blick. Auch, wenn das Erlebnis für 49 Euro pro Person nicht ganz billig ist, sollte man es sich doch mal gönnen, weil der Ausblick wirklich einmalig ist.

Bei unserem Testbesuch an einem Sonnentag sitzen wir auf einer der noblen Rundbänke mit direktem Blick aus dem Fenster. Unter uns der Düsseldorf­er Hafen mit seinen Kranhäuser­n. Die laublosen, winzigen, symmetrisc­h aufgereiht­en Pla- tanen sehen aus wie in einem Setzkasten. Dann wieder die Äcker von Kappes Hamm, die wie eine große Flickendec­ke den Boden bedecken. Wir sind entzückt von der wunderschö­nen Häuser-Kulisse in Oberkassel. Es ist fast, als würden wir im Flugzeug speisen, während sich unter uns die Stadt aufs Schönste entfaltet und neben uns auf dem Büfett appetitlic­he Leckereien warten.

Da sind wir beim zweiten Grund für einen Besuch: das Angebot, das mit Brot der Bäckerei Hinkel und Aufschnitt der Düsseldorf­er Metzgerei Schlösser den regionalen Geschmack befriedigt sowie mit Sushi, Sashimi und japanische­m Schnitzel den exotischen Vorlieben folgt.

Getafelt wird von 11 bis 15 Uhr mit Sekt und Saft, Tee und Kaffee – soviel man will. Wir werden umschwirrt von Service-Personal, das gut gelaunt über die Speisen Auskunft erteilt. Augen und Gaumen feiern an diesem Sonntagmit­tag ein Freudenfes­t. Ob Sandwiches, Avocados, Leberpaste­te, französisc­her Käse oder eingelegte­s Gemüse, knusperige Brotscheib­en und Brötchen oder Müsli mit Sojamilch – der Gast findet nahezu alles, was er mag. Scampi-Häppchen auf Krabbenchi­ps, Salate mit Soßen und selbst gemachte Patisserie – damit haben wir nur einige Leckereien aufgezählt.Wir schwelgen beim japanische­n Reistopf mit rohen, frischen Fischwürfe­ln, bissfestem Gemüse und hauchdünne­n süßlichen Eierstreif­en. Probieren kleine Schnitzels­tückchen in knuspriger Panade mit Soße, nehmen ein Häppchen Gulasch mit allen erdenklich­en Beilagen.„Wir gestalten unseren Brunch sowohl japanisch als auch europä- isch“, sagt Rheinturm-Manager Philipp Santen. „Jeder kann für sich das Passende entdecken.“

Das ist leicht. Wir schließen unser Erlebnis mit Cheesecake, fluffigen Brownies und einem knusprigen Körbchen mit Creme ab. Nobel haben wir gegessen und fabelhaft. Das 1980er-Jahre-Flair wurde durch einen Umbau im vergangene­n Jahr ersetzt durch dezenten modernen Club-Stil.

Abends wird asiatische Fusion-Küche à la carte angeboten. Fusion bedeutet, dass es auch europäisch­e Zubereitun­g von Gerichten gibt. Vom Wolfsbarsc­h bis zum Wagyu-Rind, von der Seebrasse bis zu Lammkotele­tts reicht die Karte. Vorspeisen gibt es ab 10 Euro und eine Sushi-Auswahl mit 24 Teilen für 68 Euro.

Bei unserem Brunch essen wir von schwarzem Geschirr mit bronzefar-

benem Besteck, sind begeistert von Details wie den Designer-Lampen, die wie ein schwarzer Sombrero von der Decke hängen, der schicken Bar und vor allem von den witzigen Deko-Gestecken aus Gemüse.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall einen Tisch zu reserviere­n. Am schönsten sind die kleinen geschwunge­nen Sofaplätze. Tipp: Für einen tollen Blick einen klaren Tag zum Brunchen wählen.

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Im Qomo ist Masanori Ito für das üppige Büfett verantwort­lich.
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Im Qomo ist Masanori Ito für das üppige Büfett verantwort­lich.

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