Der Mann für das Nebensächliche
Vermutlich haben Sie Ulf Montanus schon sehr oft im Fernsehen gesehen, auch wenn Sie es vielleicht nicht bemerkt haben. Denn die Filmografie des Düsseldorfer Schauspielers liest sich beeindruckend: So stand er beispielsweise für die ARD-Serie „Lindenstraße“oder die RTL-Soap „Alles was zählt“vor der Kamera. Dass er trotzdem vielen Zuschauern unbekannt ist, hat jedoch einen Grund: Ulf Montanus ist der Mann für das Nebensächliche. Bei der Mehrheit seiner Engagements handelt es sich um kurze Auftritte in Nebenrollen. Seine daraus resultierende Unbekanntheit nimmt er gelassen: „Mich stört das nicht.“
57 Jahre ist Ulf Montanus alt. Der große Durchbruch kommt wahrscheinlich nicht mehr. Unzufrieden ist er deshalb aber nicht. Die Schauspielerei ist für ihn in erster Linie ein Job wie jeder andere auch. Auch mit Kurzauftritten lässt sich Geld verdienen, solange es genügend Engagements gibt. So ist er wenig wählerisch bei seiner Rollenauswahl. Am liebsten habe er zwar Filme, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen, doch dieses Credo gilt für die meisten seiner Auftritte nicht. Denn neben seiner Arbeit für TV-Serien stand er auch schon für zahlreiche Werbespots und Trailer vor der Kamera, zum Beispiel für das Versicherungsunternehmen „Allianz“oder die RTL-Show „Das Supertalent“. Dass er trotzdem auf sein Schaffen stolz ist, verrät ein Blick in sein Zuhause in Düsseltal. In zahlreichen Bildbänden hat er selbst kleinste Engagements detailreich dokumentiert. An der Wand in seinem Büro hängt eine große Galerie mit einer Auswahl seiner Auftritte. Auch wenn er meist nur Nebenrollen übernimmt, heißt das jedoch nicht, dass seine schauspielerische Leistung nebensächlich wäre. Zeit zum Einleben in seine Charaktere hat er nur wenig, Entwicklungsspielräume für seine Figuren gibt es nicht. „Man muss sofort in seiner Rolle sein.“Dass er in vielen Fällen – wie bei der Lindenstraße – mehrmals gebucht wurde, zeigt, dass er sein Handwerk in dieser Hinsicht versteht.
Einige Male durfte Montanus auch in Hauptrollen schlüpfen. In den meisten Fällen am Theater, vor zwölf Jahren auch einmal vor