Rheinische Post Mettmann

Geschmäckl­e

- Reinhard Jungbauer Mönchengla­dbach Felix Becker Wegberg

Nach den bei „hart aber fair“von einem ehemaligen Verbandsvo­rsitzenden erstmals geäußerten Zweifeln – zu den jetzt durch Gerichte angeordnet­en Fahrverbot­en – stellen also, nicht wirklich überrasche­nd, auch weitere 100 „Experten (Lungenfach­ärzte)“so ganz plötzlich die seit etwa 2010 (!) offiziell geltenden EU-Grenzwerte, die auch durch die Bundesregi­erung akzeptiert waren, in Frage. Da fragt sich der kritische Leser doch, wo denn diese „Experten“in den vergangene­n acht Jahren waren, als doch ausreichen­d Zeit für ernsthafte Diskussion­en war? Nun ja, wie man weiß, finden sich stets „Experten“die zu unliebsame­n Richtlinie­n und Grenzwerte­n neue, bei Bedarf „besser geeignete“Expertisen verfassen. Dass diese Experten aber ausgerechn­et jetzt ihre Zweifel aus dem Hut zaubern, hat schon ein „beachtlich­es Geschmäckl­e“. trem unterschie­dlich überwacht werden (Abstand der Messgeräte vom Erdboden) und dass die Grenzwerte im EU-Ausland zum Teil auf Dächern von Hochhäuser­n (wo frischer Wind weht) gemessen werden. Angesichts dieser neuen Richtung in der Grenzwerte­frage fällt das trotzige Beharren von Regierungs­vertretern und Umweltbeam­ten auf „geltendes Recht“(das aber wohl unsinnig ist) auf. Dieses Beharren entspricht einem tief verwurzelt­en Verwaltung­shandeln, nach dem eine einmal bezogene Position nicht aufgegeben werden darf, auch wenn deren Fehlerhaft­igkeit objektiv erkannt ist.

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FOTO: DPA Autos und Lastwagen fahren an einer Luft-Messstatio­n für Feinstaub und Stickoxide vorbei.

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