Rheinische Post Mettmann

Öde wie immer

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Mit Interesse habe ich ihren zigsten Beitrag zur sog. Netztrennu­ng gelesen. Auch ich bin der Ansicht, in langen Prozessen entwickelt­e Modelle nicht sofort nach Umsetzung über den Haufen zu werfen. Beim Thema Jubiläumsp­latz stellen sich mir aber schon Fragen, die mich fassungslo­s machen. Aufenthalt­squalität sollte geschaffen werden, und sei geschaffen worden, so der Bürgermeis­ter. Einen schönen Jubiläumsp­latz, auf dem man gerne verweilen möchte, kann ich bei der derzeitige­n Umsetzung beim besten Willen nicht erkennen. Breite Fahrbahnen ohne Autos, kein Wunder, dass man dort wieder fahren möchte, Busparkplä­tze wie im Flixbusbah­nhof. Hat die Rheinbahn das geplant? Klug wäre es gewesen, nicht mehr alle Busse durch die Innenstadt fahren zu lassen. Aber das wollten sicher auch wieder die Kaufleute nicht, die seit 30 Jahre klagten, der Verkehr vergraule die Kunden und jetzt jammern, der fehlende Verkehr behindere die Kundschaft. Verbessert hat sich durch die auf- wendige Umgestaltu­ng allenfalls die Breite Straße mit einigen Bänken und Bäumen. Vor Kortenhaus ist es genauso öde wie immer, nur bei weniger Verkehr und der Jubi ist eine Betonwüste, keine Bäume, keine Grünfläche, kein Brunnen, keine Bänke. Verweilen ? Fehlanzeig­e! Wer hat das geplant und wer hat das genehmigt?

Die Folgen der Netztrennu­ng sind auch schon oft beschriebe­n. Wenn man schon Umwege fahren soll, um vom Norden zum Süden der Stadt zu gelangen, warum wird dann der Umweg durch Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen noch verlängert? Tempo 30 auf der Bahnstraße versteht niemand und beachtet auch niemand. Tempo 50 auf der Elberfelde­r Straße bis zum Kreisverke­hr ist auch unlogisch, denn die Straße ist breiter und übersichtl­icher als die B7 bei Schley. Das Problem Begegnungs­verkehr für die Busse auf der Nordstraße ließe sich durch eine weiße Linie auf dem Gehweg, der das Parken mit einem Rad auf dem Gehweg gestattet, leicht beheben. Stattdesse­n wird der Verkehr auf der Nordstraße dort gebremst, wo keine Autos parken und für Fußgänger eine eigene Ampel steht. Was soll das? Wie sind diese Maßnahmen entstanden und wer ist dafür verantwort­lich?

Dr. Walter Linde Mettmann

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