Auch der Nachwuchs läuft begeistert mit
Zur zweiten Runde der Winterlaufserie treten bei Regenwetter mehrere hundert Läufer aus ganz NRW an. Bambini und Jugendliche halten sich dennoch wacker auf der durchnässten Strecke und beweisen Ehrgeiz und Lauffreude.
HILDEN Wie ein Flummi hüpft ein kleiner Junge beim Gehen neben seiner Mutter her und schaut immer wieder zurück.„Papa komm, ich bin gleich dran“, fordert er den Kinderwagen schiebenden Mann auf, der mit schnellen Schritten seiner Familie auf dem Parkplatz am Waldbad folgt. „Wir sind ja gleich da“, erwidert der Vater ruhig und fragt vorsorglich nach: „Hast du denn überhaupt deine Startnummer?“Der Junge schwingt herum und zieht an der halb geöffneten Regenjacke, unter der das weiße Schild mit den schwarzen Ziffern hervorblitzt. „Sicher, ich bin startklar.“
Startklar ist zu dieser Zeit auch der Pulk an hoch motivierten Bambini-Läufern, die sich wenige Minuten vor dem Startschuss mit Übungsleiterin Sarah Klaffl von der Hildener AT auf der Strecke aufwärmen. Sie tippeln auf der Stelle, um sich warmzuhalten, strecken sich nochmal, um sich in der Kälte beim Lauf keine Zerrung zu holen. „Wichtig ist, dass sie ihre warme Kleidung bis kurz vor dem Start anbehalten“, sagt die 18-Jährige. „Die Laufserie geht ja noch etwas länger und hier holt man sich schnell eine Erkältung.“Sie weiß, wovon sie spricht: Die laufende Nase und das Kratzen im Hals halten die geübte Triathletin derzeit selbst von einer Teilnahme ab, dennoch lässt sie es sich nicht nehmen, bei der Organisation und Durchführung der achten Winterlaufserie ihres Vereins mitzuhelfen.
Gleich ist es soweit, verkündet der Sprecher der Sportveranstaltung durch das Mikrofon. Bürgermeisterin Birgit Alkenings hält die Startschusspistole sicher in der Hand. Väter und Mütter treten nochmal kurz an ihre Kinder heran. Ein Vater schnürt die Hosenbändel seines Sohnes noch einmal stramm und flüstert ihm motivierende Worte zu, andere klatschen sich ab. „Viel Erfolg, du schaffst das“, feuert ein ebenfalls laufbereiter Mann seine Tochter an. „Wir zählen jetzt gemeinsam von zehn herunter und erst wenn ihr den Schuss hört, lauft ihr los“, weist der Mann am Mikrofon die Miniläufer an. Die besonders eifrigen Sprinter stehen längst ungeduldig, auf und ab tippelnd, an der Startlinie, während sich die Kleineren, die in Begleitung ihrer
Eltern mitlaufen, weiter hinten im Sportrudel aufhalten. „Drei, zwei, eins“, rufen alle gemeinsam und schon ertönt der Schuss. Die Kinder laufen los, laute Motivationsrufe schallen über die kleine Rundstrecke von 500 Metern.
Und plötzlich geht es ganz schnell. Kaum haben sich die Letzten auf die
„Ich bin schon stolz auf meine Kinder, dass sie mit so viel Eifer dabei sind“Verena Reisinger
Strecke begeben und die Zuschauer sich allmählich auf der gegenüberliegenden Seite des Waldweges am Zieleinlauf eingefunden, rennt der erste Läufer nach knapp zwei Minuten und mit deutlichem Abstand„locker, flockig“und unter tosendem Applaus ins Ziel. Es ist der siebenjährige Theo Reisinger, der bereits den ersten Lauf der Serie vor zwei Wochen für sich entschied. Ein Helfer in gelber Warnjacke reicht den ankommenden Läufern Caprisonne und Lolli.
Ob es wohl anstrengend war? Theo lächelt: „Es geht. Der Regen ist ein bisschen nervig, aber sonst lief es gut.“Der Siebenjährige läuft be-
reits seit vier Jahren, motiviert durch seine ältere Schwester. Mittlerweile läuft so gut wie die ganze Familie mit, erzählt der sportliche Junge, als seine Mutter mit Theos dreijähriger Schwester Pia an der Hand ins Ziel kommt. Normalerweise läuft Papa Stefan, der an der kleinen Serie teilnimmt, mit den Kindern. Heute war er einige Minuten zu spät da, Mama Verena sprang ein. Dass die ganze Familie ein gemeinsames Hobby pflegt, findet die Mutter gut und die Strecke im Hildener Stadtwald sowieso. „Ich bin schon stolz auf meine Kinder, dass sie mit so viel Eifer dabei sind“, äußert Verena Reisinger und nimmt ihre Tochter freudig auf den Arm.
Die dreijährige Pia scheint nachdem Lauf der Bambini derweil kaum erschöpft. Zufrieden nuckelt sie an der Caprisonne. Beim Finallauf in zweiWochen will die Familie erneut antreten. Theo will dann seinen dritten Sieg in Folge einfahren.