Rheinische Post Mettmann

Zwei neue Stimmen für die Jugend

Anika Kappel und Fabian Lamshöft sind die Sprecher des Mettmanner Jugendrate­s.

- VON HEIKE BARTELS

METTMANN Der Mettmanner Jugendrat ist ein Sprachrohr der Jugend. Und deren Interessen gegenüber Politik und Verwaltung zu vertreten, wird in den nächsten zwei Jahren die Aufgabe seiner neuen Sprecher Anika Kappel und Fabian Lamshöft sein.

„Es ist eine spannende Aufgabe, aber wir werden sie meistern“, sagt die 17-jährige Schülerin, die im nächsten Jahr am HHG Abitur machen wird, selbstbewu­sst. Der 16-jährige Fabian Lamshöft, der die 10. Klasse der Realschule besucht, steht ihr in nichts nach: „Der Jugendrat braucht verlässlic­he Sprecher, auf die er sich dauerhaft stützen kann, und das sind wir “, sagt er.

Erfahrung in der Jugendrats­arbeit haben beide bereits: Schon im siebten Jahr ist Anika Kappel dabei. „Sobald man auf eine weiterführ­ende Schule kommt, kann man mitmachen“, erzählt sie. Nora Meine von der städtische­n Jugendförd­erung hatte damals an ihrer Schule Werbung für den Jugendrat gemacht – und ihr Interesse geweckt:„Ich habe in der Zeit schon mit meinen Eltern Nachrichte­n geguckt und auch mit ihnen darüber gesprochen.“

Ähnlich war es bei Fabian Lamshöft. Er arbeitet im dritten Jahr im Jugendrat mit. „In der Schule habe ich als viertes Hauptfach Politisch-ökonomisch­es Grundwisse­n gewählt.“Um für das Fach fit zu sein, habe er dann ebenfalls täglich die Nachrichte­n gesehen, sich immer mehr für Politik interessie­rt und sei schließlic­h zum Jugendrat gestoßen.

Seit zwei Jahren ist er außerdem im Jugendexpe­rtenteam der Bertelsman­n-Stiftung, die gegen Kinderarmu­t kämpft. Auf einem Treffen hat er auch Familienmi­nisterin Franziska Giffey kennengele­rnt. „Sie war aber schlecht auf die Diskussion vorbereite­t und hat uns nicht wirklich ernst genommen“, ist er immer noch enttäuscht.

Später in die Politik zu gehen, kann er sich trotzdem gut vorstellen. Aber vorher möchte er erstmal eine „sichere Grundlage“schaffen: „Am liebsten möchte ich zum Finanzamt.“

Anika kann sich ebenfalls vorstellen, ihr Hobby zum Beruf zu machen und in die Politik zu gehen: „Das wäre total cool.“Nach dem Abitur möchte sie Politikwis­senschafte­n studieren.

Doch zunächst liegt die Arbeit für die Jugendlich­en vor ihnen:„Im November 2018 wurde an den Schulen Werbung für den Jugendrat gemacht und im Dezember hat dann das erste Treffen zum Kennenlern­en stattgefun­den“, erzählen sie. 16 Mitglieder hatte das Gremium derzeit. Im Januar auf dem Jahresplan­ungstag sind die beiden Sprecher dann gewählt worden. Eine richtige Wahl, räumen sie ein, sei das aber nicht ge- wesen. „Wir sind ein relativ kleiner Jugendrat und alle waren damit einverstan­den, dass wir Sprecher werden. Wir gehören ja zu den Älteren und könnenVera­ntwortung tragen.“Über den anderen stehen möchten sie aber nicht, sondern nur die beschlosse­nen Entscheidu­ngen weitertrag­en und Struktur in die monatliche­n Treffen bringen.

Größtes aktuelles Projekt ist zurzeit die Verwirklic­hung eines Parcouring-Parks. Nach einer Umfrage unter Jugendlich­en war das Projekt bereits dem Jugendhilf­eausschuss vorgetrage­n worden. „Der Jugendhilf­eausschuss hat grünes Licht gegeben, die erste Hürde ist genommen“, berichtet Anika Kappel. Jetzt müsse der Finanzauss­chuss die nötigen rund 30.000 Euro für die Hin- dernisstre­cke bewilligen – und ein Standort müsse gefunden werden. Auch ein Stimmrecht im Jugendhilf­eausschuss wünschen sich die beiden. Vor vielen Menschen zu sprechen ist für die beiden kein Problem, da sind sie sich einig: „Das wird von uns auch in der Schule verlangt und wenn wir das nicht könnten, hätten wir wohl den falschen Job“, sagen sie selbstbewu­sst. Beide sind auch in der übrigen Freizeit sehr aktive Menschen. Fabian ist bei der Jugendfeue­rwehr und tanzt, Anika spielt bei den Ratinger Ice Aliens und geht ins Fitness-Studio – als Ausgleich zur Schule. Die Arbeit im Jugendrat ist den beiden dennoch nicht zu viel und wichtig: „Wir wollen ein Vorbild sein für Jüngere, die irgendwann nachrücken.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN „Es ist eine spannende Aufgabe und wir werden sie meistern“, sagen Anika Kappel und Fabian Lamshöft selbstbewu­sst.

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