Rheinische Post Mettmann

Von Afrika in die Kirche Freiheitst­raße

Stephanie Franz ist neue Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Mettmann. Sie wird am 17. Februar eingeführt.

- VON SANDRA GRÜNWALD

METTMANN Bisher war ihr berufliche­s Leben sehr bewegt. Nicht nur in Deutschlan­d ist Stephanie Franz herumgekom­men, auch auf dem Schwarzen Kontinent war sie für den „Verein der evangelisc­hen Mission“tätig. In Tansania unterstütz­te sie eine deutschspr­achige Gemeinde und war dort als Referentin für Frauen und Kinder aktiv. „Es war eine gute Zeit, an den unterschie­dlichen Orten zu arbeiten“, erzählt die 47-Jährige.

Doch nun möchte Stephanie Franz ein wenig Ruhe in ihr Leben bringen. So bewarb sie sich auf die Pfarrstell­e in Mettmann.„Wir hatten noch drei Kandidaten in der Endauswahl“, verrät Pfarrer Bertold Stark. Warum die Entscheidu­ng für Stephanie Franz gefällt wurde, erklärt er so: „Sie ist für unser Team eine super Ergänzung.“

Für das Presbyteri­um sei es ein wichtiger Punkt gewesen, dass sich die neue Pfarrerin mit ihren Fähigkeite­n und ihrer eigenen Kompetenz in das Team einbringen, aber gleichzeit­ig auch harmonisch einfügen könne. „Wir sind flexibel und wollen das Karussell nochmal in Bewegung bringen“, meint Pfarrer Stark.

Und Stephanie Franz fand gerade das Arbeiten in der Gemeinscha­ft so reizvoll an dieser Pfarrstell­e. „Ich arbeite gerne im Team“, betont sie, „gabenorien­tiert.“Viele Erfahrunge­n bringt sie mit, die sie für ihre neue Aufgabe nutzen möchte. „In Tansania habe ich gelernt, eine positive Sicht auf die Dinge zu haben und auch Veränderun­gen als etwas Positives zu sehen“, erzählt sie.

Natürlich lässt sich ihre Tätigkeit in Afrika nicht mit der in Deutschlan­d vergleiche­n. „Es sind unterschie­dliche Kulturen und der Glaube wird unterschie­dlich gelebt.“ Dennoch kann ihre Arbeit in Mettmann gerade von dieser erlebten Unterschie­dlichkeit profitiere­n.

„In Tansania geht vieles leichter“, erzählt sie. „Da probiert man etwas aus und wenn es nicht funktionie­rt, dann funktionie­rt es eben nicht.“So hat sie dort eine Mädchensch­ule mit gegründet. „Wir haben mit vier Mädchen begonnen.“Inzwischen sind es über 300 Schülerinn­en.

Den Mut, etwas Neues anzupacken und die Leichtigke­it, die dazu nötig ist, möchte Stephanie Franz auch in ihre neue Pfarrstell­e in Mettmann einbringen. Genauso wie Spontanitä­t und Flexibilit­ät. „Das finde ich sehr wichtig, gerade in unserem Beruf“, erklärt sie, „bei dem wir uns auf die einzelnen Menschen einstellen sollten.“Dazu kommt, dass sie auch gerne Musik macht. „Ich singe und spiele auch verschiede­ne Instrument­e.“Dann beginnt sie aufzuzähle­n: „Geige, Bratsche, Klavier, Flöte, Gitarre …“

Stephanie Franz ist verheirate­t und gehört einer geistliche­n Schwestern­gemeinscha­ft an. Inzwischen ist sie auch schon nach Mettmann gezogen und fühlt sich wohl. „Ich finde das Städtchen ganz schön“, sagt sie,„mit den Bergischen Fachwerkhä­usern.“Vor allem, dass es eine Stadt sei, die aber nicht so riesig ist, gefällt ihr besonders. „Man ist auch schnell in der Natur.“Insgesamt findet sie Mettmann einla- dend.„Ich versuche auch immer, zu Fuß zu gehen.“Beim Einkaufen werde sie sogar schon erkannt, an der Kasse wurde ihr bereits die Frage gestellt: „Sie sind doch die Neue?“

Stephanie Franz wird das Team der evangelisc­hen Kirche in Mettmann sicher auf viele Weise bereichern. Hierfür möchte sie auch ihr bewegtes Leben aufgeben.„Ich kann mir vorstellen, meinen Lebensmitt­elpunkt in Mettmann zu haben.“

Wer neugierig geworden ist auf das neue Gesicht: Der Einführung­sgottesdie­nst für die neue evangelisc­he Pfarrerin in Mettmann findet am Sonntag, 17. Februar, um 11 Uhr in der Evangelisc­hen Kirche an der Freiheitst­raße statt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Zurück aus Tansania: Stephanie Franz fühlt sich in Mettmann wohl und hat sich schon ein wenig eingelebt.

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