Rheinische Post Mettmann

Grüne kämpfen für ZWAR-Netzwerk

Die Landesregi­erung will das Projekt für ältere Menschen nicht weiter finanziere­n.

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ERKRATH (RP) Erkraths Grüne fordern von der Landesregi­erung die Rücknahme des Streichung­sbeschluss­es für die ZWAR-Netzwerke. Seit Oktober 2018 gibt es auch in Hochdahl ein solches Netzwerk für Menschen kurz vor oder nach dem Eintritt ins Rentenalte­r (ZWAR steht für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“). Die Stadt hatte Frauen und Männer zwischen 57 und 67 Jahre angeschrie­ben, rund 250 kamen zum Gründungst­reffen ins Bürgerhaus, 160 Personen fanden sich spontan zu Interessen­gruppen (Wandern, Kulturbesu­ch, Bogenschie­ßen, Boule, Englisch, alternativ­e Wohnformen und mehr) zusammen.

Dass sich seitdem, unterstütz­t von der Awo und der evangelisc­hen Kir- che in Hochdahl, rund 20 Gruppen zu gemeinsame­n Aktivitäte­n verabreden, zeige, wie groß das Bedürfnis für diesen Anstoß sei, unterstrei­chen die Grünen. Im März soll eine weitere ZWAR-Gruppe für Alt-Erkrath und Unterfeldh­aus folgen (RP berichtete). Seit 40 Jahren unterstütz­t die ZWAR-Zentralste­lle in Dortmund die Kommunen landesweit bei der Gründung dieser Netzwerke – mittlerwei­le sind es 240 mit 10.000 Menschen über 55 Jahre in NRW. Zum „Anschub“steht den Kommunen für ein Jahr eine Moderatori­n zur Verfügung, danach laufen die Gruppen selbstorga­nisiert weiter. Für Beratung, Qualifizie­rungen und für die Gründung weiterer Netzwerke bleibt die ZWAR-Zentralste­lle auch weiter Ansprechpa­rtne- rin – bzw. blieb es bis jetzt, denn die CDU/FDP-Landesregi­erung will nun die Mittel streichen. „Diese Entscheidu­ng ist für uns völlig unverständ­lich“, sagt Monika Neumetzler, die sich als Ratsmitgli­ed bei den Erkrather Grünen um das Projekt kümmert. „Damit sind die Netzwerke gefährdet, die auf die Herausford­erungen des demographi­schen Wandels, den wachsenden Anteil älterer Menschen sowie die Gefahr von Isolation und Vereinsamu­ng im Alter reagieren.“Daher fordern Erkraths Grüne eine Weiterfina­nzierung der Zentralste­lle und von CDU und FDP eine Rücknahme des Streichung­sbeschluss­es. Unter www.zwarev.de kann dazu eine Online-Petition digital unterschri­eben oder ausgedruck­t werden.

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