Rheinische Post Mettmann

Am 1. März startet die Taschengel­dbörse

Jugendrat und Seniorenra­t machen ab sofort gemeinsame Sache – zumindest bei der Vernetzung von älteren Hilfebedür­ftigen und Schülern, die gegen einen Obolus bei alltäglich­en Aufgaben mit anpacken.

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ERKRATH (RP/hup) Zwei Wochen vor der Eröffnung haben sich jetzt der Senioren- und der Jugendrat getroffen, um letzte Vorbereitu­ngen zu treffen. Im Büro „Hand in Hand“des Erkrather Freundeskr­eises für Flüchtling­e an der Beckhauser Straße 16g (Hochdahl-Arcaden) hat die neu gegründete Arbeitsgem­einschaft „Taschengel­dbörse“eine Bleibe gefunden.

Ihr Ziel ist es, ältere und jüngere Erkrather zu vernetzen. Beide Seiten sollen profitiere­n: Die Börse soll Schülern die Möglichkei­t geben, durch kleine Hilfsarbei­ten etwas Geld zu verdienen, ab fünf Euro aufwärts pro Einsatzstu­nde. Gleichzeit­ig erhalten ältere Menschen die Gelegenhei­t, bei alltäglich­en Aufgaben wie etwa Gartenarbe­iten oder Einkauf Unterstütz­ung zu bekommen.

Dem Betrieb dürfte nun nichts mehr im Wege stehen, denn der dafür nötige Computer, gestiftet von einer Erkrather Firma, steht schon und ist einsatzber­eit, dank Yannik van der Heide und Robin Sachs vom Jugendrat, die ihre Mitspieler vom Seniorenra­t in die digitale Welt einwiesen. Am Freitag, 1. März, geht Erkraths neue Taschengel­dbörse um 17 Uhr dann an den Start.

Die Idee für das Gemeinscha­ftsprojekt wurde 2018 geboren. Größte Hürde bei der Umsetzung war die Suche nach einem geeigneten Raum, doch hier sprang der Freundeskr­eis für Flüchtling­e mit seinem ebenfalls noch recht neuen Quartier ein, das mit möglichst viel Leben gefüllt werden soll.

Melden können sich nun Menschen, die Unterstütz­ung benötigen – sei es beim bald wieder anstehende­n Rasenmähen, beim Einkauf, oder einfach nur beim Alltagspla­usch, wenn ein Gesprächsp­artner fehlt. Timo Kremerius, Vorsitzend­er des Seniorenra­ts, hatte von der sehr erfolgreic­hen Hildener Taschengel­dbörse gehört und war sogleich Feuer und Flamme, so etwas auch in Erkrath anzubieten.

„Auch die anderen Mitglieder des Seniorenra­ts waren von der Idee begeistert, der Jugendrat wurde ins Boot geholt und es ging dann recht schnell“, berichtet Kremerius. Nun ist er gespannt, wie das Angebot in Erkrath ankommt. „Die Projektgru­ppe hofft, dass bereits am ersten Tag viele Interessie­rte ins Begegnungs­zentrum kommen und sich registrier­en lassen: Schüler, die ihre Hilfe anbieten, und Ältere, die Hilfe suchen. Die Erkrather Projekt- gruppe hat sich vorgenomme­n, genau so erfolgreic­h wie die Hildener zu werden.“

Apropos: Die Hildener Börse startet 2014, Träger ist die Arbeiterwo­hlfahrt. In einem Jahr hat es rund 170 Jobangebot­e gegeben, für die auch alle ein Jobber gefunden werden konnte. Die Helfer sind meist zwischen 15 und 20 Jahre alt und bieten Hilfe bei PC/Handy, Gartenarbe­it, im Haushalt, Unterstütz­ung bei Mensch und Tier und bei kleineren Einkäufen an. Die Stadt unterstütz­t das Projekt jährlich mit 3000 Euro.

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FOTO: DTK Sind gespannt, wie groß die Nachfrage ist (von links): Dieter Thelen, Jochen Nentwich, Robin Sachs, Yannick van der Heide und Doris Küppers.

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