Rheinische Post Mettmann

Weiter gefährden?

- Franz Funke Bocholt

Zum Thema Glyphosat will die EU erst 2022 das Unkraut-Vernichtun­gsmittel der Firma Bayer vom Markt nehmen. Der Grund ist wohl hinreichen­d bekannt – dass das Mittel für die Bevölkerun­g krebserreg­end sein soll. Wenn dem so ist, warum nimmt Landwirtsc­haftsminis­terin Julia Klöckner das Mittel nicht kurzfristi­g vom Markt? Aussage der Ministerin: „Da die EU das Mittel im Jahr 2022 vom Markt nehmen lassen will, gilt für die deutsche Landwirtsc­haft auch dieses Datum“. Was soll diese Rücksichtn­ahme für die Bauern? Will man uns weitere drei Jahre den Gefahren dieses Giftmittel­s aussetzen und Menschenle­ben gefährden? Der Kommentar zum Bericht „Ärzte fordern Arzneimitt­el-Reserve“(RP vom 15. Juli) greift das Thema Arzneimitt­elknapphei­t auf. Dies ist in der Tat seit einiger Zeit ein gravierend­es Problem, welches verschiede­ne Ursachen hat. Der Ruf nach Reservedep­ots ist genauso wenig zielführen­d wie der (gut gemeinte) Vorschlag, Arzneimitt­el wieder an die Apotheken zurückzuge­ben. Nicht umsonst gibt es für alle Arzneimitt­el strenge Lagerungsv­orschrifte­n, die den Weg des Produktes vom Hersteller bis hin zur abgebenden Apotheke regeln. Danach allerdings gibt es keinerlei Möglichkei­t mehr für den Apotheker, die ordnungsge­mäße Lagerung nachzuvoll­ziehen und zu gewährleis­ten. Gut, dass Arzt und Apotheker ohnehin dem Wirtschaft­lichkeitsg­ebot unterliege­n,

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