Weiter gefährden?
Zum Thema Glyphosat will die EU erst 2022 das Unkraut-Vernichtungsmittel der Firma Bayer vom Markt nehmen. Der Grund ist wohl hinreichend bekannt – dass das Mittel für die Bevölkerung krebserregend sein soll. Wenn dem so ist, warum nimmt Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner das Mittel nicht kurzfristig vom Markt? Aussage der Ministerin: „Da die EU das Mittel im Jahr 2022 vom Markt nehmen lassen will, gilt für die deutsche Landwirtschaft auch dieses Datum“. Was soll diese Rücksichtnahme für die Bauern? Will man uns weitere drei Jahre den Gefahren dieses Giftmittels aussetzen und Menschenleben gefährden? Der Kommentar zum Bericht „Ärzte fordern Arzneimittel-Reserve“(RP vom 15. Juli) greift das Thema Arzneimittelknappheit auf. Dies ist in der Tat seit einiger Zeit ein gravierendes Problem, welches verschiedene Ursachen hat. Der Ruf nach Reservedepots ist genauso wenig zielführend wie der (gut gemeinte) Vorschlag, Arzneimittel wieder an die Apotheken zurückzugeben. Nicht umsonst gibt es für alle Arzneimittel strenge Lagerungsvorschriften, die den Weg des Produktes vom Hersteller bis hin zur abgebenden Apotheke regeln. Danach allerdings gibt es keinerlei Möglichkeit mehr für den Apotheker, die ordnungsgemäße Lagerung nachzuvollziehen und zu gewährleisten. Gut, dass Arzt und Apotheker ohnehin dem Wirtschaftlichkeitsgebot unterliegen,