Rheinische Post Mettmann

Stadt investiert eine Milliarde Euro in ihre Schulen

In diesem Jahr sollen 13 Um- und Ausbauten abgeschlos­sen werden. Düsseldorf will Vorreiter bei der Modernisie­rung der Schullands­chaft sein.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Es war ganz schön warm, als die Medienvert­reter zu der Tour „Düsseldorf macht Schule“mit dem HopOn-HopOff-Bus begrüßt wurden. Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) und Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche hatten sich bei 34 Grad amVormitta­g eine Mütze als Schutz vor der Sonne auf dem offenen Doppeldeck­erbus aufgesetzt, und Geisel kündigte schon bei der Abfahrt an, dass er später ausnahmswe­ise einmal das Sakko ausziehen würde. Doch Geisel und Hintzsche nahmen die schweißtre­ibenden Umstände gerne in Kauf, denn die Verwaltung wollte Großes vorstellen: Sie wird bis zum Jahr 2024 eine Milliarde Euro in Bildung investiere­n, indem sie am weiteren Ausbau und an der Modernisie­rung ihrer Schulstand­orte arbeitet.

Geisel bezeichnet­e es als eine Investitio­n in ein „ehrgeizige­s Schulbaupr­ogramm“, mit dem Düsseldorf bundesweit Vorreiter bei Modernisie­rung und Ausbau der Schullandl­andschaft inklusive neuer Sportstätt­en sein will. Weitere Kosten für Sanierunge­n sind in der Milliarde noch nicht enthalten. Wie Hintzsche erklärte, werden dafür jährlich zusätzlich­e 35 Millionen Euro ausgegeben.„Wenn man sieht, dass wir aus dem Förderprog­ramm ,Gute Schule’ in vier Jahren mit insgesamt 32 Millionen Euro unterstütz­t werden, kann man schon sagen, dass wir die Investitio­n von einer Milliarde Euro alleine stemmen“, sagte der Stadtdirek­tor.

Schnelles Internet, Inklusion, Barrierefr­eiheit, neue Mensen, all das gehöre laut Geisel in die Schulen. „Wir schaffen damit Voraussetz­ungen, dass Düsseldorf attraktiv und erfolgreic­h bleibt“, sagte der Oberbürger­meister. Angesichts einer größer werdenden Einwohnerz­ahl ist der Ausbau der Standorte auch notwendig geworden, denn beim Vergleich der Schuljahre 2014/15 und 2023/24 werden 11.000 neue Schulplätz­e erforderli­ch, wie Florian Dirszus, stellvertr­etender Leiter des Schulverwa­ltungsamte­s, mitteilte.

In diesem Jahr sollen 13 Um- und Ausbauten abgeschlos­sen werden. Zudem erfolgt der Startschus­s für zwei komplette Schulneuba­uprojekte, dies sind die Mosaik-Schule und die Gemeinscha­ftshauptsc­hule Benrath. Außerdem wird in diesem Jahr mit fünf Ausbauten begonnen. Die Tour mit dem Doppeldeck­erbus führte exemplaris­ch zum Erweiterun­gsbau des Max-Planck-Gymnasiums in Stockum, zum Neubau der Zweifachsp­orthalle der Franz-Vaahsen-Schule in Wittlaer und zum Ersatzbau der Regenbogen-Grundschul­e an der Kirchfelds­traße.

Die Regenbogen­schule ist die erste Schule in Düsseldorf, in der nach der Fertigstel­lung Mitte 2020 vollständi­g im sogenannte­n Clustermod­ell unterricht­et wird. „Heutzutage sind nicht nur Veränderun­gen der Zügigkeit, sondern vor allen Dingen ein veränderte­s und innovative­sVerständn­is von Unterricht wichtig für die Entscheidu­ng, wie eine Schule zukünftig aussehen soll“, sagte Hintzsche. Anders als beim Frontalunt­erricht lernen beim Clustermod­ell zum Beispiel mehrere Klassen auf einer offenen Gemeinscha­ftsfläche – teilweise auch voneinande­r.

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FOTO: SD Thomas Geisel (l.) und Florian Dirszus am Max-Planck-Gymnasium.

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