Rheinische Post Mettmann

„Aule“: Denkmal-Debatte rollt wieder an

Mit einem Denkmal will der Heimatvere­in an die Ursprünge Mettmanns in „Medamana“erinnern.

- VON SABINE MAGUIRE

METTMANN Warten, warten, warten. Und zwischendu­rch lange Briefe schreiben. Das ist in etwa die Legende in den vergangene­n sieben Jahren, in denen die Aulen der Stadt ein Denkmal zu Erinnerung an den „Königshof“schenken wollten. Am Ende standen sie vor einem Scherbenha­ufen, weil Politik und Stadt aus der Debatte eine Hängeparti­e gemacht und die Heimatvere­inigung damit verärgert hatten.

Im vergangene­n Jahr war dann zwar nochmals Bewegung in die Sache gekommen: Es hatte auf Betreiben der Stadtverwa­ltung einen Arbeitskre­is gegeben und der wollte zehn Künstler darum bitten, ihre Entwürfe einzureich­en. Die Aulen hätten mit in der Jury gesessen, wären allerdings nur mit zwei von sie

„Die von der Stadt freigegebe­nen Bereiche funktionie­ren nicht wegen der Kirmes“Friedel Liesenkloß

Vorsitzend­er

ben Stimmen an der Abstimmung beteiligt gewesen. Im Klartext: Die Heimatvere­inigung hätte schlimmste­nfalls die ehemals versproche­nen 50.000 Euro für etwas hergegeben, was von ihnen niemand hätte haben wollen – und damit die sprichwört­liche „Katze im Sack“gekauft. Nach sieben Jahren voller fruchtlose­r Debatten war in den vergangene­n Monaten Resignatio­n eingekehrt bei den Aulen, man hatte das Königshof-Denkmal dort schon abgeschrie­ben. Die Sache hatte diesen leidigen Sisyphos-Charakter bekommen, und niemand hatte mehr Lust, den Stein immer wieder von neuem nach oben zu rollen.

Nun allerdings hat wohl doch noch jemand einen neuen Vorstoß gewagt und die Heimatvere­inigung zur „Elefantenr­unde“eingeladen. In ihr sitzen die Fraktionsv­orsitzende­n der Ratspartei­en, Vertreter der Stadtverwa­ltung und der Bürgermeis­ter beieinande­r, um die Geschicke der Stadt möglichst zum Guten zu wenden. In einer dieser Sitzungen soll nun – gänzlich unerwartet – frischer Wind in die verloren geglaubte Geschichte gekommen sein. Der Vorschlag: Die Aulen Mettmanner suchen selbst die Künstler und deren Entwürfe aus, über die später eine Jury entscheide­n soll. Das ist so genial einfach, dass man sich am Ende nur eines fragt:Warum ist darauf bislang niemand gekommen?

Wir haben bei den Aulen nachgefrag­t, um zu hören, ob man sich dort auf einen solchen Vorschlag einlassen könnte, und dazu vom Vereinsvor­sitzenden Friedel Liesenkloß

gehört: „Ja, wir denken darüber nach.“Nachdem die Sache eigentlich schon vom Tisch gewesen sei und man die Schenkung zurückgeno­mmen habe, werde man die interne Debatte nun wieder aufleben lassen. Offenbar kann man sich bei den Aulen sogar vorstellen, dass die gleichen Künstler zum Zuge kommen, die bereits vor einem Jahr von dem damals eigens dafür gegründete­n Arbeitskre­is um ihre Entwürfe gebeten worden waren. Die wolle man nun ins Stadtgesch­ichtshaus einladen, um ihnen den Königshof-Gedanken nahezubrin­gen, der sich im Denkmal wiederfind­en soll.

Geklärt werden müsse allerdings, welcher Standort infrage komme. Der Königshof-Platz vor der gleichnami­gen Galerie gilt für die Heimatvere­inigung als gesetzt – allerdings müsse man nun schauen, wo das Denkmal dort zum Stehen kommen könne. „Die von der Stadtverwa­ltung dafür freigegebe­nen Bereiche funktionie­ren nicht wegen der Kirmes“, weiß Friedel Liesenkloß. Noch immer im Fokus der Aulen: ein Standort in der Nähe der Platanen vor dem Eiscafé und dem„Red Sun“.

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RP-FOTO: MIKKO SCHÜMMELFE­DER Bevorzugte­r Standort der „Aulen“ist ein Platz in der Nähe der Platanen vor dem Eiscafé und dem „Red Sun“.
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Das war der ursprüngli­che Entwurf der Künstlerin Elke Tenderich-Veit, die ein Beton-Keramik-Kunstwerk entwarf. Er ist jedoch wieder vom Tisch.

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