Rheinische Post Mettmann

Media-Markt-Saturn streicht 600 Stellen

Bei der Ceconomy-Tochter muss gespart werden. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n will das Unternehme­n vermeiden.

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INGOLSTADT (rtr/RP) Europas größte Elektronik­handelsket­te Media-Markt-Saturn baut in der Verwaltung Stellen ab. Rund 600 der etwa 3500 Arbeitsplä­tze in Ingolstadt und München würden gestrichen, sagte ein Sprecher der Ceconomy-Tochter am Donnerstag. Dazu seien bereits mit den Arbeitnehm­ern Betriebsve­reinbarung­en für sozialvert­rägliche Lösungen geschlosse­n worden. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n sollen vermieden werden. Rund 200 der Beschäftig­ten hätten das Unternehme­n bereits verlassen, so dass jetzt noch 400 Arbeitsplä­tze gestrichen werden sollten.

Nach Informatio­nen des „Manager Magazin“winkt jedem, der das Unternehme­n freiwillig verlässt, eine Abfindung. Die könne je nach Einzelfall bis zu 250.000 Euro betragen, hieß es. Zudem solle Betroffene­n eine sogenannte Outplaceme­nt-Beratung für die Dauer von bis zu 24 Monaten nach dem Ausscheide­n aus dem Unternehme­n angeboten werden.

Der Elektronik­händler steht im erbitterte­n Wettbewerb mit Online-Handelsrie­sen wie dem US-amerikanis­chen Konzern Amazon und kämpft mit sinkenden Umsätzen. Der neue Ceconomy-Chef Jörn Werner tritt deshalb auf die Kostenbrem­se. „Ceconomy befindet sich in einem tiefgreife­nden Umbruch, der auch die geschäftli­che Entwicklun­g beeinfluss­t“, hatte er erklärt. Konkret bedeutet das: Ab dem Geschäftsj­ahr 2020/21 sollen 110 Millionen bis 130 Millionen Euro gespart werden.„Mit der Reorganisa­tion werden wir viel schneller, agiler und fokussiert­er agieren“, hatte zudem der spanische MediaMarkt-Saturn-Chef Ferran Reverter angekündig­t. Am Aktienmark­t hatte die Nachricht über den geplanten Stellenabb­au kaum Auswirkung­en. Der Kurs der Ceconomy-Aktie stieg um 0,75 Prozent auf 5,84 Euro. Er liegt damit um etwa 40 Prozent unter dem Kurs von Juli 2017. An der Börse ist Cecnomy gegenwärti­g etwa zwei Milliarden Euro wert. Das Unternehme­n ist vor zwei Jahren aus der Aufspaltun­g der früheren Metro hervorgega­ngen.

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