In der Altstadt geriet das Lager des Geschäfts Sidestep in Brand. Markenschuhe im Wert von einer halben Million Euro verbrannten. Verletzte gab es keine. Auch die Nachbargeschäfte mussten schließen.
Erst habe es einen lauten Knall gegeben. Dann seien seine Mitarbeiter nach oben geeilt, um nachzuschauen, was passiert ist. Doch da war es schon zu spät. Im Lager des Schuhgeschäfts Sidestep in der ersten Etage eines Wohn- und Geschäftshauses an der Kasernenstraße in der Altstadt brannte es. „Als die Jungs oben waren, war schon überall Rauch. Es soll alles ganz schnell gegangen sein“, berichtete Storemanager Manuel Pastorelli, der an seinem freien Tag selbst nicht im Laden war.
Der Einsatz der Feuerwehr mit drei Löschzügen begann um kurz vor 11 Uhr am Donnerstag. Als die ersten Einsatzkräfte drei Minuten nach der Alarmierung eintrafen, war die Rauchentwicklung aus den Fenstern im ersten Geschoss bereits deutlich zu sehen. Im Lager brannten in den Regalen die vielen Kartons mit Markenschuhen, die schnell gelöscht wurden. Danach lüftete die Feuerwehr das Geschäft im Erdgeschoss und das Lager mit Überdrucklüftern, und auch die angrenzendenWohnungen und Praxisräume im zweiten Obergeschoss wurden auf eine eventuelle Ausbreitung des giftigen Brandrauches kontrolliert. Doch es passierte nichts Schlimmeres, Verletzte gab es auch keine. Nur eine Person, die nicht betroffen war, erlitt einen Kreislaufkollaps und musste von der Feuerwehr ins Krankenhaus transportiert werden.
„Es hätte auch anders ausgehen können, wenn das Feuer auf die anderen Etagen oder die Nachbargebäude übergegangen wäre. Dass niemand zu Schaden gekommen ist, ist am wichtigsten“, sagte der Storemanager, während er auf einen Haufen nicht mehr nutzbarer Schuhe und Schuhkartons vor dem Haus schaute. Die Feuerwehr hatte die wegen der Hitze verformten und angekokelten Schuhe bei ihrem Einsatz durch die Fenster auf den Gehweg geworfen, die Scheiben waren längst zerbrochen. „Ungefähr 5500 Paar Schuhe haben wir gelagert. Der Warenwert liegt bei gut einer halben Million Euro“, sagte Pastorelli.
Die Brandursache steht noch nicht fest.Wie der Storemanager berichtete, könnte es ein technischer Defekt gewesen sein. Zum Beispiel ein Kurzschluss in der Klimaanlage, die bei den hohen Temperaturen Höchstleistung bringen musste. Zur Klärung der Brandursache schaltete sich die Kriminalpolizei ein, Mitarbeiter der Stadt sperrten den Gehweg am Nachmittag nicht nur aus Sicherheitsgründen ab – Passanten wollten in dem Haufen nach noch tragbaren Markenschuhen suchen.
Wie lange Sidestep nun geschlossen hat, konnte Pastorelli nicht beantworten. Im November 2017 sei das Geschäft zum letzten Mal renoviert worden, damals machte es für drei Wochen zu. Doch auch die unmittelbare Nachbarschaft wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Geschäfte von Intimissimi und Kiehl‘s sowie die Boutique Déjà vu und der Säfteladen Vitamin Oase mussten ebenfalls am Donnerstag schließen. Im Geschäft von Kiehl‘s gab es zumindest keine sichtbaren Schäden, in der Boutique soll die ausgestellte Ware wegen des Rauchs nun nicht mehr verkaufbar sein.