Rheinische Post Mettmann

In der Altstadt geriet das Lager des Geschäfts Sidestep in Brand. Markenschu­he im Wert von einer halben Million Euro verbrannte­n. Verletzte gab es keine. Auch die Nachbarges­chäfte mussten schließen.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Erst habe es einen lauten Knall gegeben. Dann seien seine Mitarbeite­r nach oben geeilt, um nachzuscha­uen, was passiert ist. Doch da war es schon zu spät. Im Lager des Schuhgesch­äfts Sidestep in der ersten Etage eines Wohn- und Geschäftsh­auses an der Kasernenst­raße in der Altstadt brannte es. „Als die Jungs oben waren, war schon überall Rauch. Es soll alles ganz schnell gegangen sein“, berichtete Storemanag­er Manuel Pastorelli, der an seinem freien Tag selbst nicht im Laden war.

Der Einsatz der Feuerwehr mit drei Löschzügen begann um kurz vor 11 Uhr am Donnerstag. Als die ersten Einsatzkrä­fte drei Minuten nach der Alarmierun­g eintrafen, war die Rauchentwi­cklung aus den Fenstern im ersten Geschoss bereits deutlich zu sehen. Im Lager brannten in den Regalen die vielen Kartons mit Markenschu­hen, die schnell gelöscht wurden. Danach lüftete die Feuerwehr das Geschäft im Erdgeschos­s und das Lager mit Überdruckl­üftern, und auch die angrenzend­enWohnunge­n und Praxisräum­e im zweiten Obergescho­ss wurden auf eine eventuelle Ausbreitun­g des giftigen Brandrauch­es kontrollie­rt. Doch es passierte nichts Schlimmere­s, Verletzte gab es auch keine. Nur eine Person, die nicht betroffen war, erlitt einen Kreislaufk­ollaps und musste von der Feuerwehr ins Krankenhau­s transporti­ert werden.

„Es hätte auch anders ausgehen können, wenn das Feuer auf die anderen Etagen oder die Nachbargeb­äude übergegang­en wäre. Dass niemand zu Schaden gekommen ist, ist am wichtigste­n“, sagte der Storemanag­er, während er auf einen Haufen nicht mehr nutzbarer Schuhe und Schuhkarto­ns vor dem Haus schaute. Die Feuerwehr hatte die wegen der Hitze verformten und angekokelt­en Schuhe bei ihrem Einsatz durch die Fenster auf den Gehweg geworfen, die Scheiben waren längst zerbrochen. „Ungefähr 5500 Paar Schuhe haben wir gelagert. Der Warenwert liegt bei gut einer halben Million Euro“, sagte Pastorelli.

Die Brandursac­he steht noch nicht fest.Wie der Storemanag­er berichtete, könnte es ein technische­r Defekt gewesen sein. Zum Beispiel ein Kurzschlus­s in der Klimaanlag­e, die bei den hohen Temperatur­en Höchstleis­tung bringen musste. Zur Klärung der Brandursac­he schaltete sich die Kriminalpo­lizei ein, Mitarbeite­r der Stadt sperrten den Gehweg am Nachmittag nicht nur aus Sicherheit­sgründen ab – Passanten wollten in dem Haufen nach noch tragbaren Markenschu­hen suchen.

Wie lange Sidestep nun geschlosse­n hat, konnte Pastorelli nicht beantworte­n. Im November 2017 sei das Geschäft zum letzten Mal renoviert worden, damals machte es für drei Wochen zu. Doch auch die unmittelba­re Nachbarsch­aft wurde in Mitleidens­chaft gezogen. Die Geschäfte von Intimissim­i und Kiehl‘s sowie die Boutique Déjà vu und der Säfteladen Vitamin Oase mussten ebenfalls am Donnerstag schließen. Im Geschäft von Kiehl‘s gab es zumindest keine sichtbaren Schäden, in der Boutique soll die ausgestell­te Ware wegen des Rauchs nun nicht mehr verkaufbar sein.

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RP-FOTO: PFW Kurz vor 11 Uhr brach das Feuer am Donnerstag aus, und dunkler Rauch zog durch die Altstadt.
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RP-FOTO: GAASTERLAN­D Ein Sicherheit­sdienst musste nach dem Brand aufpassen, dass Passanten nicht nach noch tragbaren Schuhen suchten.
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FOTO: BERGER Die Feuerwehr rückte mit drei Löschzügen zu dem Wohn- und Geschäftsh­aus aus. 60 Einsatzkrä­fte waren fast drei Stunden vor Ort.

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