Das große Trinken
Um bei den heißen Temperaturen für etwas Abkühlung zu sorgen, hat die RP gestern kostenlos Wasser verteilt.
(hpaw) Obdachlose leiden aktuell stark unter der Hitze. „Im Winter kann man in die Wärme gehen“, sagt Clarissa Schruck von der Fachberatungsstelle Horizont der Diakonie. „Aber im Sommer gibt es weniger Schutzräume.“Auch die Obdachlosen-Organisation Fiftyfifty macht auf die Nöte der Wohnungslosen bei großer Hitze aufmerksam. Es sind deutlich weniger Menschen auf der Straße unterwegs, viele wollen so wenig Zeit wie möglich auf der Straße verbringen – dadurch würden auch weniger Straßenzeitungen gekauft.
Fiftyfifty weist darauf hin, dass es zu wenig kühle Schutzräume gebe und Obdachlose von schattigen Plätzen häufig vertrieben würden. Eine Möglichkeit zum Abkühlen besteht in den Tagesunterkünften der Diakonie, wo es auch Duschen und kalte Getränke gibt. Die Mitarbeiter geben verstärkt Sommerbekleidung, Kappen, Sonnenbrillen und Sonnencreme aus. Was nicht akut verfügbar ist, kauft die Diakonie ein. Deshalb bittet man neben Sachspenden auch stets um Geldspenden. Fiftyfifty ruft dazu auf, Obdachlosen kalte Getränke zu spendieren. Dazu rät auch die Fachfrau von der Diakonie. Man könne auch Obst verschenken.„Und wenn es jemandem in der Hitze schlecht geht, sollte man den Notruf wählen.“Besonders Menschen mit Alkoholproblemen litten verstärkt unter der Hitze und seien gesundheitlich stark gefährdet, heißt es von Fiftyfifty.
Spenden an die Diakonie: Infos im Internet unter www.diakonie-duesseldorf.de/spenden; Spendenkonto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf, DE87 3005 0110 0010 1057 57. Spenden an Fiftyfifty: Infos unter www.fiftyfifty-galerie.de/spenden; Spendenkonto bei der Postbank Essen, DE35 3601 0043 0539 6614 31 Wer es vermeiden konnte, blieb am gestrigen Mittwoch zu Hause. Wer sich aber wegen Arbeit oder Terminen in die glühende Hitze begeben musste, brauchte viel Flüssigkeit. Deshalb verteilte die Rheinische Post in der Gerresheimer Fußgängerzone und am Brehmplatz kostenlos Wasser an Passanten. Ein guter Moment, um einmal über die Trinkkultur zu sprechen.
Dabei stand vor allem eine Frage im Raum: Leitungswasser zapfen oder lieber Flaschen kaufen? „Das gekaufteWasser schmeckt mir besser“, sagte beispielsweise Anne Bender. Eric Klemp präferiert dagegen das Wasser aus der Leitung. „Da weiß ich, wo es herkommt.“Zudem gehe es ihm auch um ökologische und soziale Aspekte. Für die siebenjährige Helene und ihren vierjährigen Bruder Leopold darf es dagegen auch mal süßer sein. Limonaden sind das Getränk ersterWahl, auch wenn Vater Johannes Wecker nicht immer dem Wunsch der Kinder nachkommt. „Papa kauft nie Limonaden“, erzählte Helene.
Bei rund 40 Grad Celsius geht es aber nicht nur um die Frage nach dem Getränk, sondern auch um die Menge. Denn nicht jeder nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich. „Während der Arbeit schaffe ich es, genug zu trinken“, erzählte beispielsweise Konrad Neiße, „aber zu Hause lasse ich es gerne mal schleifen“. Da hilft es, wenn man Proviant dabei hat.„Ich habe immer eine Flasche Wasser dabei“, berichtete Karina Hillebrand-Bähr, die zusammen mit ihrem Ehemann in der Gerresheimer Fußgängerzone unterwegs war.
Zuletzt stand natürlich auch die Frage nach Wein, Bier und Co. im Raum. Alkohol dehydriert ja bekanntlich den Körper. Aber am Ende geht es auch hierbei um die Frage nach der Menge. So trinkt Wolfgang Stüber auch an den heißen Tagen am Abend gerne mal gepflegt ein Bier: „Ein bisschen Genuss muss ja auch sein.“