Rolltreppe wird zum Sportgerät
(step) Seit 14 Jahren stehen die Rolltreppen am Ebertplatz nun still. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Geändert hat sich in den vergangenen Wochen das Erscheinungsbild einiger Rolltreppen – sie sind zu Kunstwerken im öffentlichen Raum geworden. Auf einer ist unter dem Namen „Gatecrash“eine Skulptur aus Holz wie ein riesiges Raumschiff gelandet. Eine andere bietet dem Passanten als LED-Treppe eine Licht- und Soundinstallation, wenn er sie betritt. Das dritte Kunstwerk regt zur körperlichen Betätigung an – hier ist aus der Rolltreppe plötzlich ein Sportgerät geworden. Martin Kaltwasser und Iren Tonoian haben dort einen Barren eingebaut. Turnen ist genauso möglich wie Klettern oder Kraftsportübungen. Ihr Debütalbum „Ham Kummst“mit dem gleichnamigen Kult-Hit feierte gerade ein besonderes Jubiläum: Mehr als 150 Wochen hält sich das Fünffach-Platin-veredelte Werk in den österreichischen Verkaufscharts und rangiert als jüngstes und zweitbestes Album in den ewigen Top 10 der Chartwertung. „Beim Nachfolgealbum haben wir da schon etwas Druck gespürt, jetzt beim aktuellen war das gar nicht der Fall. Es war eine sehr leichtlebige, angenehme Arbeit an den neuen Songs – ganz ähnlich wie beim Debüt, da hatten wir noch nicht so richtig vor Augen, was daraus einmal werden könnte“, sagt Christopher Seiler. Und es ist nicht die Sache von ihm und seinem musikalischen Partner Bernhard Speer, sich auf den großen Lorbeeren auszuruhen. Mit viel Motivation und Leidenschaft haben die beiden an ihrem dritten Studioalbum gearbeitet. „Da reicht uns eine Gitarre und ein Stift aus, und schon kann die Arbeit beginnen. Jeder hat da seine ganz unterschiedlichen Anteile an den neuen Stücken“, berichtet Speer. Mit „Ois Ok“, „Ala bin“und „Herr Inspektor“hat das Duo schon die ersten Singles aus dem neuen Werk erfolgreich an den Start gebracht. Jetzt folgt das gesamte Album. „Einen typischen Sound gibt es bei uns nicht. Die Genres wechseln immer wieder von Reggae, klassischen Singer/Songwriter und Rock. Nur der Dialekt prägt stets unsere Songs“, sagt Seiler. Über die Erfolge der österreichischen Musikszene freuen sich die beiden sehr; „Das ist großartig und so gut wie schon lange nicht mehr. Die Musik aus Österreich ist qualitativ auf einem sehr hohen Level, weil es eben einfach gute Musiker im Land gibt. Vor sechs Jahren hat es österreichische Musik nicht ins Radio geschafft, die Ausnahme waren nur die Alteingesessenen. Das ist jetzt anders geworden.“Am 22. November kommen Seiler und Speer mit dem neuen Album in die Ehrenfelder Live Music Hall: „Das wird ein Seiler und Speer-Konzert, wie es sein muss. Wir haben bereits im Gloria das Kölner Publikum kennengelernt und freuen uns jetzt sehr darauf wieder zurückzukehren.“
Stephan Eppinger