Der Fitmacher der Profis
Immer mehr Profifußballer legen Zusatzschichten bei einem eigenen Fitnesscoach ein. Einer dieser Trainer ist Dany Petric. Gladbachs Hofmann, Fortunas Zimmermann, Dortmunds Weigl und Schalkes Rudy zählen zu seinen Kunden.
DÜSSELDORF Einmal Profi sein. Oder sich zumindest wie einer fühlen. Das ist der Traum von vielen Fußballfans. Doch das Leben eines Profis ist nicht immer nur mit Glanz auf dem Spielfeld verbunden. Besonders die Vorbereitung auf die neue Saison geht mit viel Schweiß einher. Um sich darauf bestens zu wappnen, engagieren immer mehr Bundesliga-Stars einen Personaltrainer. Einer dieser Trainer ist Dany Petric.
Der Fitnesscoach war selbst Fußballer, bis er wegen einer Knieverletzung aufhören musste.„Aus eigener Erfahrung kenne ich die Ansprüche von Fußballern an das Training“, sagt Petric. Der 31-Jährige kann mittlerweile auf einen breiten Kundenstamm in der Bundesliga blicken. Gladbachs Jonas Hofmann, Fortunas Matthias Zimmermann, Dortmunds Julian Weigl, Schalkes Sebastian Rudy und Hoffenheims Leonardo Bittencourt zählen zu seinem Klientel.
„Die paar Prozent können entscheidend sein, um den Konkurrenten zu überholen“
Dany Petric Fitnesscoach
Doch wieso opfern immer mehr Profis ihre Freizeit, um sich neben der Arbeit im Verein einen persönlichen Trainer zu suchen? Schließlich bieten viele Klubs ihren Akteuren auch individuelle Trainingsmöglichkeiten – kostenlos. „Die Spieler wollen aus ihrer Wohlfühlzone raus“, erklärt Petric. Schließlich geht es im Profibereich um Nuancen. Jeder zusätzliche Prozentpunkt kann da entscheidend sein. „Der Profifußball ist heutzutage viel athletischer als früher“, sagt er. „Wir können fünf bis zehn zusätzliche Prozent herausholen. Die paar Prozent können am Ende entscheidend dabei sein, den Konkurrenten auf einer Position zu überholen.“
Um die zusätzlichen Reserven zu gewinnen, erstellt Petric für jeden Klienten einen individuellen Trainings- und Ernährungsplan. „Jeder Körper und jeder Stoffwechsel ist anders“, erklärt er. Besonders bei den Profis sei es wichtig, darauf zu achten, was man verbessern möchte. „Spätestens nach vier Wochen sehe ich, wo es noch Steigerungspotenzial gibt“, sagt Petric. Spieler wie Zimmermann oder Bittencourt, die von ihrem explosiven Antritt und ihrer Wendigkeit leben, erhalten ein anderes Trainingsprogramm als Weigl oder Rudy, die im Spielzentrum eine enorme Zweikampfstärke mitbringen müssen.
Dieses All-in-One-Paket hat aber auch seinen Preis. „Personal-Training ist nicht günstig“, sagt Petric. „Aber du hast jemanden, der weiß, was er tut. Der auf dich aufpasst und dir zeigt, wie du weiterkommst. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel ihm das wert ist.“Zudem sei im Preis auch der psychologische Aspekt enthalten. Schließlich kommt nicht jeder permanent mit guter Laune zum Training. „Ich rede sehr viel mit meinen Kunden. Ich versuche, nicht nur die körperli
che, sondern auch die mentale Stärke weiterzuentwickeln“, sagt er.
Auch andere Prominente nahmen bereits seine Dienste in Anspruch. Toten-Hosen-Frontmann Campino arbeitete mit dem Personal-Trainer an seiner Rückenmuskulatur.„Er ist viel unterwegs, tourt durch die Gegend, darum habe ich ihm Übungen gezeigt, die man im Hotelzimmer zwischendurch machen kann“, erklärt Petric.
In der Szene ist der Fitness-Guru mittlerweile bekannt, der Erfolg spricht sich rum. Petric verrät, dass bald noch zwei weitere Nationalspieler der Dortmunder Borussia auf der Matte stehen könnten. Gladbachs Alassane Plea war schon zu Gast. Genauso wie Nico Schulz. Auch Marco Reus wollte schon mitmachen, als Petric eine Trainingseinheit mit Weigl abhielt. „Das war eine coole Situation. Aber bei seiner Verletzungshistorie habe ich ihm geraten, erstmal nur zuzugucken“, verrät er.
Ehrfurcht vor den prominenten Gästen kennt Petric indes nicht. Ein solches Verhalten sei eher kontraproduktiv.„Die Jungs kommen zu mir, um besser zu werden. Ich behandle jeden gleich. Ganz egal ob er ein Fußball-Profi oder ein Zahnarzt ist, wer zu mir kommt, der muss 100 Prozent geben.“