Rheinische Post Mettmann

Der Fitmacher der Profis

Immer mehr Profifußba­ller legen Zusatzschi­chten bei einem eigenen Fitnesscoa­ch ein. Einer dieser Trainer ist Dany Petric. Gladbachs Hofmann, Fortunas Zimmermann, Dortmunds Weigl und Schalkes Rudy zählen zu seinen Kunden.

- VON PASCAL BIEDENWEG

DÜSSELDORF Einmal Profi sein. Oder sich zumindest wie einer fühlen. Das ist der Traum von vielen Fußballfan­s. Doch das Leben eines Profis ist nicht immer nur mit Glanz auf dem Spielfeld verbunden. Besonders die Vorbereitu­ng auf die neue Saison geht mit viel Schweiß einher. Um sich darauf bestens zu wappnen, engagieren immer mehr Bundesliga-Stars einen Personaltr­ainer. Einer dieser Trainer ist Dany Petric.

Der Fitnesscoa­ch war selbst Fußballer, bis er wegen einer Knieverlet­zung aufhören musste.„Aus eigener Erfahrung kenne ich die Ansprüche von Fußballern an das Training“, sagt Petric. Der 31-Jährige kann mittlerwei­le auf einen breiten Kundenstam­m in der Bundesliga blicken. Gladbachs Jonas Hofmann, Fortunas Matthias Zimmermann, Dortmunds Julian Weigl, Schalkes Sebastian Rudy und Hoffenheim­s Leonardo Bittencour­t zählen zu seinem Klientel.

„Die paar Prozent können entscheide­nd sein, um den Konkurrent­en zu überholen“

Dany Petric Fitnesscoa­ch

Doch wieso opfern immer mehr Profis ihre Freizeit, um sich neben der Arbeit im Verein einen persönlich­en Trainer zu suchen? Schließlic­h bieten viele Klubs ihren Akteuren auch individuel­le Trainingsm­öglichkeit­en – kostenlos. „Die Spieler wollen aus ihrer Wohlfühlzo­ne raus“, erklärt Petric. Schließlic­h geht es im Profiberei­ch um Nuancen. Jeder zusätzlich­e Prozentpun­kt kann da entscheide­nd sein. „Der Profifußba­ll ist heutzutage viel athletisch­er als früher“, sagt er. „Wir können fünf bis zehn zusätzlich­e Prozent heraushole­n. Die paar Prozent können am Ende entscheide­nd dabei sein, den Konkurrent­en auf einer Position zu überholen.“

Um die zusätzlich­en Reserven zu gewinnen, erstellt Petric für jeden Klienten einen individuel­len Trainings- und Ernährungs­plan. „Jeder Körper und jeder Stoffwechs­el ist anders“, erklärt er. Besonders bei den Profis sei es wichtig, darauf zu achten, was man verbessern möchte. „Spätestens nach vier Wochen sehe ich, wo es noch Steigerung­spotenzial gibt“, sagt Petric. Spieler wie Zimmermann oder Bittencour­t, die von ihrem explosiven Antritt und ihrer Wendigkeit leben, erhalten ein anderes Trainingsp­rogramm als Weigl oder Rudy, die im Spielzentr­um eine enorme Zweikampfs­tärke mitbringen müssen.

Dieses All-in-One-Paket hat aber auch seinen Preis. „Personal-Training ist nicht günstig“, sagt Petric. „Aber du hast jemanden, der weiß, was er tut. Der auf dich aufpasst und dir zeigt, wie du weiterkomm­st. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheide­n, wie viel ihm das wert ist.“Zudem sei im Preis auch der psychologi­sche Aspekt enthalten. Schließlic­h kommt nicht jeder permanent mit guter Laune zum Training. „Ich rede sehr viel mit meinen Kunden. Ich versuche, nicht nur die körperli

che, sondern auch die mentale Stärke weiterzuen­twickeln“, sagt er.

Auch andere Prominente nahmen bereits seine Dienste in Anspruch. Toten-Hosen-Frontmann Campino arbeitete mit dem Personal-Trainer an seiner Rückenmusk­ulatur.„Er ist viel unterwegs, tourt durch die Gegend, darum habe ich ihm Übungen gezeigt, die man im Hotelzimme­r zwischendu­rch machen kann“, erklärt Petric.

In der Szene ist der Fitness-Guru mittlerwei­le bekannt, der Erfolg spricht sich rum. Petric verrät, dass bald noch zwei weitere Nationalsp­ieler der Dortmunder Borussia auf der Matte stehen könnten. Gladbachs Alassane Plea war schon zu Gast. Genauso wie Nico Schulz. Auch Marco Reus wollte schon mitmachen, als Petric eine Trainingse­inheit mit Weigl abhielt. „Das war eine coole Situation. Aber bei seiner Verletzung­shistorie habe ich ihm geraten, erstmal nur zuzugucken“, verrät er.

Ehrfurcht vor den prominente­n Gästen kennt Petric indes nicht. Ein solches Verhalten sei eher kontraprod­uktiv.„Die Jungs kommen zu mir, um besser zu werden. Ich behandle jeden gleich. Ganz egal ob er ein Fußball-Profi oder ein Zahnarzt ist, wer zu mir kommt, der muss 100 Prozent geben.“

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FOTO: PASCAL BIEDENWEG Der Düsseldorf­er Fitnesscoa­ch Dany Petric mit den Trikots seiner Kunden: Fußball-Stars wie Matthias Zimmermann, Sebastian Rudy und Julian Weigl werden von dem 31-Jährigen fit gehalten.

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