Rheinische Post Mettmann

746 Bäume werden aus Sicherheit­sgründen gefällt

Immer mehr Bäume sind wegen der Klimaverän­derung geschwächt und werden zum Risiko. Die Fällungen starten im August.

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(gaa) Klimaverän­derungen und Wassermang­el sind Gründe dafür, dass immer mehr Bäume in Düsseldorf geschwächt und damit anfälliger für Krankheite­n und Schädlinge werden. Schon wegen des trockenen Sommers im vergangene­n Jahr leiden sie unter „Trockenstr­ess“. Zusätzlich nimmt die Bildung von Trocken- und Totholz in den Baumkronen zu, was gefährlich werden kann. So müssen nun nach Kontrollen des Gartenamts in den nächsten Monaten insgesamt 746 Bäume gefällt werden, um die Verkehrssi­cherheit zu gewährleis­ten.

Es handelt es sich um 349 Straßenbäu­me und 397 Bäume in Grünanlage­n, die plötzlich umfallen oder denen unvorherge­sehen Äste abbrechen können. Drohendes sogenannte­s Baumversag­en wird meistens anhand der Ausbildung bestimmter Schadsympt­ome erkennbar. Fruchtkörp­er bestimmter holzabbaue­nder Pilze geben beispielsw­eise Hinweise. Das Gartenamt überprüft bei den Kontrollen die Vitalität der Bäume und legt gegebenenf­alls notwendige Pflegemaßn­ahmen fest. Bei eindeutige­n Schadsympt­omen müssen aber Fällungen vorgenomme­n werden, zuvor werden die Bäume auf Vogelneste­r untersucht. Dort, wo Bäume gefällt werden, werden abhängig vom Boden neue nachgepfla­nzt. Es werden dafür„Zukunftsbä­ume“verwendet, die unter den Klimaverän­derungen gut gedeihen. So werden etwa Kastanien, die stark von einer Komplexerk­rankung befallen werden, durch besser geeignete Bäume ersetzt.

Häufige Ursache für Fällungen sind holzzerset­zende Pilze. So treten vermehrt Pilzerkran­kungen wie das Eschentrie­bsterben oder die Rußrindenk­rankheit auf. Letztere ist eine typische Folge von außergewöh­nlich langen und trockenen Sommern. Dadurch werden Bergahorne so geschwächt, dass sich der Pilz im Holzkörper ausbreiten und schließlic­h die Rinde zerstören kann. Auch Insekten wie Borkenkäfe­r machen den Bäumen zunehmend zu schaffen.

Die holzzerset­zenden Pilze verringern die Festigkeit des Holzes und gefährden somit die Standund Bruchsiche­rheit des Baumes. Die Erreger dringen mit ihren Sporen insbesonde­re in verletzte oder geschwächt­e Bäume über Wunden am Stamm, an der Krone oder über Wurzeln ein.

Alle zu fällenden Bäume auf städtische­n Grundstück­en werden etwa eineWoche vor der Fällung mit einer Info am Baumstamm gekennzeic­hnet. Mithilfe eines QR-Codes können Bürger auf ihrem Smartphone eine Karte öffnen, auf der die Standorte der Fällungen gekennzeic­hnet sind. Alternativ kann die Karte auf der Internetse­ite der Stadt www. duesseldor­f.de/stadtgruen/baeume-in-der-stadt/neubau abgerufen werden.

Die Fällarbeit­en werden voraussich­tlich Anfang August beginnen und sollen spätestens Ende des Jahres abgeschlos­sen sein, teilte die Stadt mit.

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