Klosterhalfen überrundet fast das ganze Feld
BERLIN (dpa) Konstanze Klosterhalfen stellte über 5000 Meter in 14:26,76 Minuten einen deutschen Rekord auf. „Ich bin super happy“, sagte die 22-jährige Leverkusenerin. Die bisherige Bestmarke hielt seit 20 Jahren Irina Mikitenko mit 14:42,03 Minuten. Klosterhalfen hatte erst Anfang Juli den deutschen Rekord über 3000 Meter auf 8:20,07 Minuten verbessert.
Nach einem verpatzten Start konnte Titelverteidigerin Gina Lückenkemper über 100 Meter die vorgepreschte Tatjana Pinto (11,09 Sekunden) nicht mehr einholen und wurde in 11,20 Sekunden Zweite. „Silber ist geil“, sagte sie und meinte: „Ich habe bis zur WM noch zwei Monate Zeit, bis ich liefern muss.“
Ex-Weltmeister Storl verdiente sich eine Tapferkeitsmedaille. Nach einer langwierigen Rückenverletzung stieg der 29 Jahre alte Serien-Meister in den Ring, kam aber mit nur 19,77 Meter nicht über Platz drei hinaus. Der EM-Dritte hat zwar noch gut einen Monat Zeit, die Norm von 20,70 Meter für die Weltmeisterschaft Ende September in Doha/Katar zu übertreffen, erwägt aber einen WM-Verzicht. „Ich muss mich jetzt mit meinem Trainer zusammensetzen und schauen, was Sinn macht“, sagte Storl. „Mit Ach und Krach 20,70 stoßen, da brauchst du nicht zur WM zu fahren.“
Für Unmut hatte Diskus-Olympiasieger Christoph Harting vor seinem Auftritt mit respektlosen Äußerungen über die Titelkämpfe der Leichtathleten gesorgt. „Deutsche Meisterschaften sind immer der große letzte Nominierungswettkampf, wo der DLV sagt, ihr müsst hinfahren. Es ist die letzte Erpressungsmöglichkeit der deutschen Leichtathletik“, hatte der 29 Jahre alte Werfer der „Berliner Zeitung“gesagt.
Eine abwertende Bemerkung machte er zudem zur Titelverteidigung. „Es gibt wenig Unbedeutenderes als einen deutschen Meistertitel“, meinte Harting. Seine Worte wirkten wie eine Ankündigung: Mit drei ungültigenWürfen verpasste er prompt am Samstag den Endkampf und meinte flapsig: „Es könnte mir nicht egaler sein.“