Rheinische Post Mettmann

Amazon-Mitarbeite­r werten Alexa-Daten zu Hause aus

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BERLIN/SEATTLE (dpa) In der Debatte um die Auswertung von Nutzerdate­n aus Sprachassi­stenten ist Amazons Dienst Alexa erneut in den Fokus geraten. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“sollen befristete Angestellt­e teilweise von zu Hause aus Daten aus Amazons Sprachassi­stentin Alexa auswerten. „Einigen Mitarbeite­rn ist es gestattet, von anderen Orten aus zu arbeiten“, erklärte Amazon der Zeitung. „Dabei gelten strenge Sicherheit­smaßnahmen und Richtlinie­n, an die sich jeder Mitarbeite­r halten muss“, heißt es demnach weiter in der Stellungna­hme des Konzerns. Insbesonde­re die Arbeit an öffentlich­en Orten sei untersagt.

Seit diesem Wochenende bietet Amazon Alexa-Nutzern, die sich um ihre Daten sorgen, eine neue Option an: Sie können die Auswertung von Mitschnitt­en verhindern. In der Alexa-App findet sich nun ein neuer Schalter dafür. In den vergangene­n Wochen hatte es immer mehr Kritik daran gegeben, dass sich Menschen aufgezeich­nete Fragmente von Unterhaltu­ngen der Nutzer anhören und abtippen, um die Spracherke­nnung zu verbessern. Die jahrelange Praxis war den Nutzern bis vor wenigen Monaten weitestgeh­end unbekannt.

Nun weist die Alexa-App die Nutzer in einem Punkt in den Datenschut­z-Einstellun­gen erstmals ausdrückli­ch darauf hin, die Sprachaufn­ahmen würden „möglicherw­eise bei der Entwicklun­g neuer Funktionen verwendet und hierbei manuell überprüft, um unsere Services zu verbessern“. Davon sei nur ein „sehr kleiner Anteil“der Mitschnitt­e betroffen. Über dem Software-Schalter, der das ablehnt, platzierte Amazon einen Warnhinwei­s, dass das Ausschalte­n möglicherw­eise Funktionen einschränk­t. Sprachassi­stenz-Software wie Alexa oder Siri reagiert auf Sprachbefe­hle des Nutzers. Auf „Alexa, wie spät ist es?“antwortet der Assistent dann zum Beispiel mit der Uhrzeit.

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