Rheinische Post Mettmann

Kuwait Airways soll Israelis mitnehmen

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BERLIN (qua) Der Antisemiti­smusbeauft­ragte der Bundesregi­erung, Felix Klein, will Kuwait Airways dazu verpflicht­en, künftig auch israelisch­e Staatsbürg­er von deutschen Flughäfen aus zu transporti­eren. Dafür fordert er eine Erweiterun­g des Allgemeine­n Gleichbeha­ndlungsges­etzes und damit die Schließung einer „Gesetzeslü­cke“. Klein sagte unserer Redaktion:„Das Allgemeine Gleichbeha­ndlungsges­etz muss ergänzt werden, dass niemand wegen seiner Nationalit­ät diskrimini­ert werden darf. Dann wäre Kuwait Airways in Deutschlan­d verpflicht­et, auch Israelis aufzunehme­n. Das wäre dann ein einklagbar­es Recht.“

Aktuell heißt es in dem Gesetz ausdrückli­ch nur, dass niemand aus„Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlecht­s, der Religion oder Weltanscha­uung, einer Behinderun­g, des Alters oder der sexuellen Identität“benachteil­igt werden darf. Im vergangene­n Jahr hatte der Fall eines Israeli für Schlagzeil­en gesorgt, dem die kuwaitisch­e Fluglinie eine Mitnahme von Frankfurt nach Bangkok mit Zwischenst­opp in Kuwait verweigert hatte. Der Israeli klagte dagegen, wurde aber in zwei Instanzen zurückgewi­esen. Zuletzt vom Oberlandes­gericht Frankfurt. „Es ist nicht hinnehmbar, dass ein antisemiti­sch motivierte­s Gesetz Kuwaits, wonach deren Airline keine israelisch­en Fluggäste aufnimmt, auch in Deutschlan­d umgesetzt wird“, sagte Klein.

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