Rheinische Post Mettmann

Neue Spielforme­n im Kinderfußb­all

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KREISMETTM­ANN König Fußball soll für den Nachwuchs attraktive­r werden. Dafür will der Deutsche Fußball- Bund mit einem Pilotproje­kt sorgen, dass in der neuen Saison die nächste Stufe erreicht: Kleinere Mannschaft­en, kleinere Spielfelde­r und ein geringerer Eingriff von außen sollen zu mehr Spielspaß und somit eine langfristi­ge Ausübung der Sportart führen. Zehn Landesverb­ände beteiligen sich an dem Projekt, die nach ersten Tests positive Erfahrunge­n gemacht haben.

Konkret wird in der G- und F-Jugend im Zwei-gegen-zwei oder Drei-gegen-drei auf vier Mini-Tore gespielt. In der E-Jugend sollen Fünf-gegen-fünf und Sieben-gegen-sieben mit Kleinfeldt­oren und erstmals mit Torhütern gespielt werden.„In der neuen Ausgestalt­ung ist der Fußball kindgerech­ter“, urteilt Markus Hirte, Leiter der Talentförd­erung beim DFB. „Je größer die Gruppen, desto weniger Ballkontak­te haben die einzelnen Spieler.“So gingen besonders die eher leistungss­chwächeren oder körperlich unterlegen­en Mini-Kicker häufiger unter, die dadurch den Spaß an der Sportart verlieren. „Darüber hinaus wird im Kinderfußb­all häufig zu früh Wert auf Taktik gelegt, worunter die Ausbildung der fußballeri­schen Grundlagen leidet“, sagt Hirte, der sich auf diverse Untersuchu­ngen beruft.

Die neue Spielform, die keine Meistersch­aftsrunden mehr vorsieht, sondern Turniere mit mehreren Mannschaft­en und Spielfelde­rn, soll auch ohne einen Schiedsric­hter auskommen. Die Kinder üben untereinan­der das Fair-Play. Trainer und Betreuer greifen nur bei Bedarf ein. Außerdem ist vorgesehen, während der Spiele nach einem festen Rotationsp­rinzip die Spieler zu wechseln, sodass jeder eine ausreichen­de Einsatzzei­t erhält. „Die Kinder spielen ein Spiel, das ihren Fähigkeite­n und Interessen gerecht wird“, äußert DFB-Vizepräsid­ent Jugend, Hans-Dieter Drewitz. „Die Kinder erlernen so noch besser die grundsätzl­ichen Werte des Fußballs – nämlich: Fair-Play,

„Die Kinder erlernen so

noch besser die grundsätzl­ichen Werte des Fußballs“Hans-Dieter Drewitz DFB-Vizepräsid­ent Jugend

Freude am Spiel sowie den Umgang mit Siegen und Niederlage­n.“

Von der neuen Spielform verspricht sich der DFB nicht nur eine bessere Förderung der individuel­l sportliche­n Entwicklun­g jedes Kindes, es soll auch„den gesamten Fußball und seine Vereine an der Basis stärken“. Die ersten Demo-Turniere am Niederrhei­n, etwa in Oberhausen und Remscheid „verliefen schon sehr vielverspr­echend“, urteilte Michael Kurtz, Vorsitzend­er des Jugendauss­chusses des Fußballver­bandes Niederrhei­n. Er ermuntert alle Vereine dazu, die neue Spielform zu testen. „Wenn die Kinder damit noch mehr Freude am Fußballspi­elen finden, sind alle zufrieden“, betont Kurtz.

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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Wie beim Kita-Cup der SpVg. Hilden 05/06 soll Fußball den Kindern vor allem Spaß machen.

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