Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf gehört uns allen!

- LAURA IHME

Für mich war sie ein Schlüsselm­oment bei unserem Projekt „Wem gehört Düsseldorf?“: unsere Podiumsdis­kussion zum Thema im Maxhaus im vergangene­n Herbst. Als Moderatore­n hatten mein Kollege UweJens Ruhnau und ich einen genauen Fahrplan ausgearbei­tet, welche Fragen wir am Abend den Vertretern von Eigentümer­n, Mietern und Stadt stellen wollten. Doch daraus wurde nichts: Nach gut 30 Minuten strichen wir unser

Programm, ließen stattdesse­n nur noch dem Publikum Zeit und Raum für seine Fragen.

Von denen gab es viele, oft berichtete­n die Menschen im Publikum von ihren eigenen Problemen auf dem Düsseldorf­er Markt, von Wohnungen, die nach 30 Jahren plötzlich zu teuer geworden sind. Die Stimmung war hitzig, die Debatte lebendig. Was wir in den Wochen davor nur allzu oft berichtet hatten, wurde in diesem Moment erstmals richtig spürbar: Steigende Mieten, knapper Wohnraum – dieses Problem betrifft alle Düsseldorf­er. Entweder, weil man selbst mit einer Mieterhöhu­ng zu kämpfen hat. Oder weil man im Freundeskr­eis mindestens einen kennt, der seit Monaten erfolglos eine neue Wohnung in der Stadt sucht.

Nun hilft es wenig, nur zu schimpfen und sich am Ende doch mit der hohen Miete abzufinden. Wer möchte, dass sich etwas ändert, muss das kundtun. Und das tun die Düsseldorf­er, wie sie bei unserer Podiumsdis­kussion, aber auch darüber hinaus immer wieder gezeigt haben. Die Botschaft: Düsseldorf gehört uns allen! Die Anwohner der Kiefernstr­aße wollen keinen Hotelneuba­u in ihrer Nachbarsch­aft – und haben Erfolg. Es gibt Demos für bezahlbare­n Wohnraum. Vereine und Institutio­nen wie die Caritas machen das Thema zu einem Schwerpunk­t ihrer Arbeit. Und sie fordern die Politik auf, Lösungen zu finden, die möglichst schnell spürbar zur Verbesseru­ng führen. Diese tut gut daran, sich des Themas anzunehmen – und bessere Lösungen zu finden für die Bürger ihrer Stadt.

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