Publikumsliebling aus Bayern
Provinzpolizist Franz Eberhofer wird in „Sauerkrautkoma“vor neue Probleme gestellt.
DÜSSELDORF (ry) Zehn Romane umfasst die FranzEberhofer-Reihe der Schriftstellerin Rita Falk bislang: „Winterkartoffelknödel“erschien als erster Band 2010 und wurde ein Erfolg. „Guglhupfgeschwader“kam frisch am 12. August auf den Markt – und wie die Vorgänger ist auch dieser „Provinzkrimi“ein echter Bestseller, der bundesweit die Leser überzeugt. Die Popularität der Titelfigur wird auch durch die Verfilmungen mitSebastianBezzelunterstrichen. Der Schauspieler, der als langjähriger Bodensee-„Tatort“-Kommissar Kai Perlmann an der Seite von Eva Mattes bekannt wurde, gibt seit 2013 den Franz Eberhofer. Damals feierte „Dampfnudelblues“Premiere in den bayerischen Kinos – der zweite Roman war der erste, der verfilmt wurde; die „Winterkartoffelknödel“folgten erst ein Jahr später. Seitdem wird fleißig gedreht – und die Ergebnisse laufen bundesweit. Wie bei der Buchreihe ist auch bei den Kinoadaptionen kein Ende in Sicht, zumal die ersten fünf Filme der Reihe insgesamt 3,5 Millionen Besucher ins Kino gelockt haben und die Popularität stetig zunimmt. Eberhofer ist seit Anfang dieses Monats in „Leberkäsjunkie“wieder auf der großen Leinwand zu sehen – und stellte mit über 500 000 Besuchern nach den ersten elf Tagen bereits einen neuen „Eberhofer-Rekord“auf. Passend terminiert zeigt die ARD heute um 20.15 Uhr den Vorgänger „Sauerkrautkoma“. Darin muss Franz Eberhofer, Chef-Phlegmatiker bei der Polizeidienststelle Niederkaltenkirchen, seine Heimat vorübergehend verlassen.
Der Provinzpolizist wird in die Metropole München „strafversetzt“. Das bedeutet für ihn Wohngemeinschaft mit seinem eigenwilligen Kumpel Rudi (Simon Schwarz) und seine Widersacherin Thin Lizzy (Nora Waldstätten) als Chefin. Kein Wunder, dassFranzzurücknachNiederkaltenkirchen will. Dort wartet allerdings die größte Herausforderung auf ihn: Karl-Heinz Fleischmann (Gedeon Burkhard), früher der pickelige „Fleischi“und nun erfolgreicher Geschäftsmann, ist wieder aufgetaucht und macht sich an Susi (Lisa Maria Potthoff ) ran. Diesmal gibt es keinen Ausweg: Franz ist seiner ewigen On-OffFreundin den längst überfälligen Heiratsantrag schuldig. Zum Glück findet sich bald eine Frauenleiche im Kofferraum von Papa Eberhofer (Eisi Gulp), die den Franz zurück in die Heimat und an die geliebten Kochtöpfe seiner Oma (Enzi Fuchs) führt. Die Aufklärung erledigt er daher so lässig wie immer, die Wirkung von Sauerkraut lässt er aber besser Rudi ausprobieren. Wenn es allerdings darum geht, bei Susi einen ordentlichen Heiratsantrag zu vollstrecken, stößt er an seine Grenzen.
So gewohnt solide wie unterhaltsam bewegt sich Franz Eberhofer zwischen Beruf und Privatleben. Während die Kritiker vor allem das einmal mehr stark aufspielende Ensemble bejubelten, waren die zahlende Gäste vom Gesamtergebnis begeistert. Der Film wurde entsprechend an der Kinokasse erneut ein Erfolg und mit dem Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet. Aufgrund der schnellen Verwertungskette verging jetzt nur ein Jahr zwischen Kinostart und TV-Premiere, erst im Februar erfolgte der DVD-Verkauf. Ob diese rasche Veröffentlichungspraxis den einzelnen Medien förderlich ist, sei dahingestellt. Für die ARD wird die Ausstrahlung dennoch sicherlich wieder ein Erfolg sein. Sogar bei Wiederholungen im Ersten schalten bisweilen über vier Millionen Menschen ein, wenn Franz Eberhofer auf Mördersuche geht. „Sauerkrautkoma“feiert seine TV-Premiere zudem im prominenten „Sommerkino im Ersten“, in dem zahlreiche erfolgreiche Leinwandproduktionen ausgestrahlt werden. Bereits morgen läuft um 22.45 Uhr mit „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“– der Fortsetzung von „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“– ein weiterer Kinohit.
Sauerkrautkoma, 20.15 Uhr, ARD