Rheinische Post Mettmann

Jeder Fünfte in NRW hat schnelles Internet

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Schon bald können in Nordrhein-Westfalen etwa 75 Prozent der Haushalte Online-Anschlüsse mit einem Gigabit Übertragun­gstempo pro Sekunde buchen. Damit wird NRW besser dastehen als jedes andere Flächenlan­d in Deutschlan­d. Wichtigste­r Faktor ist der Ausbau des Kabel-TV-Netzes durch Vodafone. Außerdem baut die Deutsche Glasfaser Teile des Niederrhei­nes mit Glasfaser direkt ans Haus aus, während auch die Telekom langsam auf diese Tecnik statt DSL setzt.

Das sind Ergebnisse des zweiten Gigabit-Gipfels der Landesregi­erung am Dienstag. NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) räumte ein, es sei unsicher, ob NRW das Ziel erreiche, bis 2025 alle Haushalte mit einem Übertragun­gstempo von einem Gigabit zu versorgen. Aktuell hätten 18 Prozent der Haushalte ein solches Angebot, vor einem Jahr seien es neun Prozent gewesen. Durch die Kabel-Netze würden 75 Prozent bald möglich sein. Doch auf dem Land bleiben riesige Lücken. Pinkwart: „Wir sind weit entfernt vom Ziel der flächendec­kenden Versorgung bis 2025.“

Der Minister forderte die Kommunen auf, sich offener gegenüber modernen Verlegemet­hoden für Glasfaser zu geben, um Bauprojekt­e zu NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP)

erleichter­n. Insgesamt stünden zwei Milliarden Euro an Fördergeld für NRW zur Verfügung. Davon kommt die Hälfte vom Bund.

Dirk Wössner, Deutschlan­d-Chef der Telekom, sagte, sein Unternehme­n suche in vielen Gemeinden Partner für den Ausbau von Glasfaser. Doch zu geringe Kapazitäte­n der Bauunterne­hmen bremsten Investitio­nen. „Auf dem Land müssen rund 4000 Euro pro Anschluss investiert werden. Das dauert alles seine Zeit“, so Wössner. Er ergänzte, dass auch der Ausbau des Mobilfunkn­etzes weiter an zu langsamen Genehmigun­gen leide: „99 Prozent der Bürger in NRW sind mit LTE versorgt. Aber das Schließen weiterer Funklöcher kommt zu langsam voran, weil wir bei vielen Standorten auf die Bauerlaubn­is warten.“

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FOTO: DPA

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