Eine Niederlage, aber kein Beinbruch
Friedhelm Funkel nahm die 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen ebenso gelassen hin wie die meisten seiner Spieler. Daraus jedoch den Schluss zu ziehen, die Fortunen hätten die Partie nicht ernst genug genommen oder womöglich sogar abgeschenkt, wäre völlig fehl am Platze. Dahinter steckt lediglich die korrekte Einsicht, gegen eine am diesen Tag – und wahrscheinlich sogar generell – deutlich bessere Mannschaft verloren und dennoch das eigene Gesicht gewahrt zu haben.
Anders ausgedrückt: Fortuna war in der ersten Hälfte hoffnungslos unterlegen, weil sie einmal nicht an ihr Leistungslimit herankam, und nur wenn ihr das gelingt, hat sie gegen die Topteams der Liga eine Chance. Es verdiente jedoch großen Respekt, wie sich die Mannschaft nach der Pause im fast sicheren Wissen, die Partie verloren zu haben, zurückkämpfte, eine sehr ordentliche zweite Hälfte ohne weiteres Gegentor absolvierte und das Ergebnis sogar leicht verbesserte. Das alles zeigte, dass diese Fortuna nie aufgibt, sich auch innerhalb einer Begegnung stets steigern will und immer darauf versessen ist, für die nächsten Aufgaben hinzuzulernen.
Das macht Mut für die nächsten Spiele und für die gesamte Saison. Eine Niederlage gegen ein besseres Team wirft die Mannschaft nicht um, sie ärgert die Düsseldorfer Profis aber genug, um sie zu weiteren Verbesserungen zu motivieren. Und der Faktor Selbstkritik, der für solche Steigerungen unerlässlich ist, ist bei Fortuna sogar überdeutlich ausgeprägt. Siehe Andre Hoffmann, der die Schuld an der Niederlage allein auf sich nahm.
Es stimmt einfach in dieser Mannschaft – und das wird sie, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge geben wird, auch noch oft unter Beweis stellen.
BERND JOLITZ