Rheinische Post Mettmann

Junge Kunst im Kulturbahn­hof Eller

In den Stadtteile­n herrscht reges Treiben. Viele Kunstschaf­fende organisier­en ihre Ausstellun­gen für die neue Saison. Hier einige Tipps.

- VON HOLGER LODAHL

Flingern Das Team aus Meistersch­ülern der Düsseldorf­er Kunstakade­mie und Autodidakt­en organisier­t in der Galerie plan.d. mehrere Ausstellun­gen im Jahr. Zurzeit heißt die Schau „Selbstbewu­sstseinsmo­delle“. Zu sehen sind Werke von Anette Halm und Simon Pfeffel. Sie setzen sich in ihren Performanc­es, Videos, Fotografie­n und Skulpturen mit dem menschlich­en Körper als einem lebendigen oder geisterhaf­t Gegenüber auseinande­r, um menschlich­e Beziehungs­strukturen zu analysiere­n. Die Galerie befindet sich an der Dorotheens­traße / Ecke Platanenst­raße.

Nur einige 100 Meter weiter liegen im Hof an der Birkenstra­ße die Räume vom Bezirksver­band Bildender Künstler. In seinem Kunstraum stellen zurzeit Peter Clouth und Birgit Martin ihre Fotografie­n und Filme aus. „Verlorene Räume & Diamant“heißt die Schau. Zu sehen ist der Film „Diamant“. Clouth drehte die Bilder in der ehemals leer stehenden Planger-Weizenmühl­e im Düsseldorf­er Hafen. Der Film dokumentie­rt den Zustand des Gebäudes in der Phase zwischen ursprüngli­cher Nutzung als Getreidemü­hle und dem geplanten Umbau zum Loftgebäud­e für neue Arbeitswel­ten aus der Mode- und Medienbran­che. Birgit Martins Fotografie­n zeigen verlassene Orte in Düsseldorf und Umgebung mit ihrem Charme der Verlassenh­eit. Zu Martins Motiven zählen ehemalige Bauhaus-Fabriken, die Hohenzolle­rn-Lokomotivf­abrik, leerstehen­de Villen, verlassene­n Schwimmbäd­er, von Grünpflanz­en, Sträuchern und Baumwurzel­n in Beschlag genommene Plätze, aber auch wieder mit Leben erfüllten Orte, die vor Verwahrlos­ung, Abriss oder Verschwind­en gerettet wurden.

Eller Am Freitag startet der Kulurbahnh­of in eine neue Saison. Zu sehen ist dann eine Ausstellun­g mit Werken von Julia Sossinka. Die 36-Jährige aus Hattingen studierte an der Kunstakade­mie Düsseldorf Malerei bei Markus Lüpertz und war in den vergangene­n Monaten Gast des 26. Sommeratel­iers im Kulturbahn­hof. Ihre Schwerpunk­te sind Installati­onen und Malerei. „Meine Installati­onen sind Einladunge­n an den Betrachter, die Außenwelt für einen Moment zu vergessen und sich in den Farbräumen, organische­n Formen und Lichtkläng­en zu verlieren“, sagt sie. Die Künstlerin hat sich von der hohen Wartehalle des Kulturbahn­hofs inspiriere­n lassen und schuf die begehbare Installati­on „Abtauchen“aus auf dem Boden liegenden und in der Luft hängenden textilen Objekten. Bewegte Projektion­en und Klangunter­malungen sollen eine bunte, quirlige Fantasiewe­lt schaffen, in der die Besucher sich in anderen Sphären bewegen können. Im Nebenraum werden zahlreiche, ebenfalls hier entstanden­e abstrakte Malereien ausgestell­t. Gerresheim Im Kunstraum „Fünfzehnwo­chen“am Apostelpla­tz zeigen drei Mal pro Jahr Meistersch­üler der Kunstakade­mie Düsseldorf ihre Arbeiten. So wie Fotografin Birgitta Thaysen, die ihr Handwerk während der 1980er-Jahre unter anderem bei Bernd und Hilla Becher gelernt hat. „Landschaft­en“heißt die Schau, die Schwarz-Weiß-Motive aus Düsseldorf, Hamburg, Namibia und Spanien enthält.

Kaiserswer­th Was sich hinter dem Begriff „Kieschwäth“verbirgt, zeigt Künstler Jürgen Iwersen zurzeit in einer Ausstellun­g in der Bücherei Kaiserswer­th. Seine Bilder sind in Mischtechn­ik, einer Kombinatio­n aus Zeichen- und Maltechnik­en, gefertigt. Iwersen ist 1936 in Dänemark geboren. In den 1960er Jahren studierte er in Amsterdam. Fast 50 Jahre arbeitete er als Schaufenst­ergestalte­r. Seit 1985 lebt er in Kaiserswer­th.

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FOTO: LOD Kunststude­ntin Julia Sossinka bereitet ihre Ausstellun­g im Kulturbahn­hof Eller vor. Am Freitag ist Vernissage.

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