Rheinische Post Mettmann

An der Friedhofsk­apelle stört die Treppe

Gleich mehrere RP-Leser kritisiere­n, dass die Zugänge am Friedhof Goethestra­ße nicht barrierefr­ei sind.

- VON RABEA GRUBER

METTMANN Wer die Friedhofsk­apelle an der Goethestra­ße besuchen möchte, muss gut zu Fuß sein. Eine breite Treppe trennt die Eingangstü­r von potenziell­en Besuchern. „Das ist kein Zustand“, sagt RP-Leser Hans-Bernhard Adams. „Für Rollstuhlf­ahrer ist es so eigentlich nicht möglich, an Gedenkfeie­rn in der Kapelle teilzunehm­en.“

Negativ aufgefalle­n war die Treppe dem Mettmanner schon länger. Wie schwierig die Situation aber wirklich ist, sei ihm bei einer Beerdigung aufgefalle­n, die er kürzlich besuchte. „Bei der Gedenkfeie­r war eine Dame im Rollstuhl, die wir dann zu dritt die Treppe herunter getragen haben. Das hat so geholpert, dass ich dachte: Wenn jetzt einer von uns stolpert, dann fällt sie alle Stufen herunter.“Mit einem Leserbrief wandte sich Adams deshalb an unsere Redaktion. „Hat sich schon jemals einer damit auseinande­rgesetzt, wenn es hier zu einem Unfall kommt? Wen trifft da die Schuld?“, fragt er in dem Schreiben. Auch die Toiletten an der Kapelle seien nicht behinderte­ngerecht, zudem hygienisch in miserablem Zustand. Adams ist nicht der einzige, der diese Zustände bemängelt: Auch Heinz Wiederhut meldete sich bei unserer Redaktion, berichtete von der Dame im Rollstuhl beobachtet.

Mabel Stickley, die Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt, kennt die Situation an der Goethestra­ße. „Leider darf an der Treppe keine Rampe angebaut werden, weil die Kapelle unter Denkmalsch­utz steht“, erklärt sie. Für Rollstuhlf­ahrer gebe es allerdings die Möglichkei­t, den Lastenaufz­ug zu benutzen. „Ich kann aber auch verstehen, wenn sich Betroffene nicht wohl damit fühlen. Man weiß ja, wofür der Aufzug sonst genutzt wird.“

Der Lastenaufz­ug ist für Adams keine geeignete Alternativ­e. Nicht nur wegen des Gefühls, sagt er, sondern auch wegen der Zuverlässi­gkeit. „Ich habe schon oft erlebt, dass der stecken bleibt und man dann irgendwie den Sarg dort heraushole­n muss. Und diesen Aufzug soll ein Rollstuhlf­ahrer benutzen?“ Er schlägt stattdesse­n vor, die Stufen am rechten Rand der Treppe auf einer Breite von einem Meter auszugieße­n. „Hässlicher als die vielen Ausbesseru­ngen in der Treppe wäre das bestimmt nicht“, sagt er. Dann könnten Rollstühle auf dieser Seite die Treppe hoch und runter geschoben werden.

Zumindest bei den Toiletten soll sich schon bald etwas tun. „Das Innere der Anlagen soll behinderte­ngerecht umgebaut werden“, kündigt Stickley an. Das sei im Haushalt für das kommende Jahr fest eingeplant.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN RP-Leser Hans B. Adams wünscht sich, dass der Zugang zur Kapelle am Friedhof Goethestra­ße endlich behinderte­ngerecht ist.

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