Rheinische Post Mettmann

Unzeitgemä­ß

Zu „Postskript­um: L239 – Warten auf Radweg“vom 23.9.

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In Ihrem Postscript­um vor wenigen Tagen stellten Sie nochmals die Schwierigk­eiten für den möglichen Bau eines Radfahrweg­es entlang der Landstraße 239 dar, deren Ausbau von NRW-Verkehrsmi­nister Wüst kürzlich zurückgewi­esen wurde. Eine unzeitgemä­ße Entscheidu­ng wie viele Bürger meinen. Wie beliebt diese Strecke für Radfahrer ist, kann man an Tagen beobachten, an denen nur geringer Autoverkeh­r herrscht.

Zur Diskussion steht das 3,2 Kilometer lange fehlende Radweg-Teilstück zwischen Mettmann und Ratingen: ab Autobahn-A3-Brücke bis zur Bushaltest­elle Schwarzbac­htal. Kritisch ist insbesonde­re das 1,15 beziehungs­weise 1,35 Kilometer lange Teilstück zwischen der Bushaltest­elle Schwarzbac­htal und der Zufahrt zum Hackenberg­weg beziehungs­weise zum Doppenberg­weg. Durch Straßeneng­pässe und Tempo 30-Abschnitte sind nicht nur die Radfahrer gefährdet durch starken Autoverkeh­r, sondern die langsam fahrenden Radfahrer halten den Autoverkeh­r auf. Hinter ihnen entstehen Autoschlan­gen, was Radfahrer und Autofahrer zur Geduld herausford­ert. Die restlichen zirka zwei Kilometer könnten theoretisc­h über Landwege nördlich und südlich umfahren werden, wobei sich die Fahrstreck­e um zirka einen Kilometer verlängert. Die Landwege sind stellenwei­se nur Schotterwe­ge, und es fehlen die Beschriftu­ngen für die Fahrradstr­ecke. Die Landwege könnten allerdings wesentlich preiswerte­r werden, da die Autobahn-A3-Brücke nicht verbreiter­t werden müsste.

So weit meine Sichtweise als normaler Radfahrer. Für den Bau einer Fahrradstr­ecke werden sicherlich zahlreiche, teilweise schwierige Details zu lösen sein, zum Beispiel die Verfügbark­eit von Grundstück­en. Das gehört in die Hände von Fachleuten oder einer Projektlei­tung. Der politische Verweis auf den Regionalra­t, um dennoch den Radweg zu bekommen, erscheint nicht sonderlich zugkräftig. Und der Hinweis von Thomas Küppers, regionalpo­litischer Sprecher der Piraten und Kreistagsa­bgeordnete­r, der Anfang August 2019 die Nordumfahr­ung als Alternativ­e vorgeschla­gen hat, scheint bisher unbeachtet. Somit scheint als einziger Ausweg öffentlich­er Protest durch Bürger und Interessen­verbände, in der Hoffnung, dass wenigstens der Kompromiss per Nord- oder Südumgebun­g realisiert werden wird. Wünschensw­erter wäre nach wie vor der direkte Weg entlang der L239. Peter Feyen

Mettmann

 ?? RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Ein Radfahrer wechselt an der L239 auf die Fahrbahn, weil der Radweg endet.
RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Ein Radfahrer wechselt an der L239 auf die Fahrbahn, weil der Radweg endet.

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