Für Objektschutz überqualifiziert
stefani.geilhausen @rheinische-post.de an muss die Sache gar nicht mal unter dem Gesichtspunkt der akuten Personalknappheit bei der Polizei des Landes sehen. Schon eine betriebswirtschaftliche Überlegung sollte reichen: Drei Jahre lang lernen Polizisten im bezahlten Studium Verkehrs-, Straf- und öffentliches Dienstrecht, werden unter anderem in Grundlagen der Kriminologie, der Kriminaltechnik, Soziologie, Psychologie und Verkehrssicherheit unterrichtet und geprüft. Dazu kommt noch polizeiliche Praxisarbeit. Und wenn diese hochqualifizierten jungen Leute dann fertig sind, stehen sie in Düsseldorf ein Jahr lang auf der Straße, um Gebäude abzusichern.
Der Schutz sensibler Bereiche gehört sicher auch nicht in private Hände. Aber eine weniger aufwendige Ausbildung, auch für Nicht-Abiturienten, sollte dafür reichen. Es würde doch auch in einem Krankenhaus kein Facharzt als Hilfspfleger eingesetzt.
Mals Polizeiaufgabe sieht, müssen die Düsseldorfer im Wettbewerb um gute Nachwuchskräfte mit der ungeliebten Dienststelle einen Minuspunkt in Kauf nehmen.
Die vom Innenminister angeregte Verwendung besonders talentierter Hochschulabsolventen direkt bei der Kripo wird in Düsseldorf womöglich auch keinen Ausgleich schaffen. Denn große Teile der Kripo sitzen im Altbau des Präsidiums noch auf Jahre hinaus auf einer Großbaustelle und sind dort Dauerlärm ausgesetzt. „Umso mehr Respekt verdienen unsere guten Zahlen“, sagt der Polizeipräsident. „Die belegen das enorme Engagement der Düsseldorfer Polizisten.“