Rheinische Post Mettmann

Nach Brand: Schule bezieht neues Quartier

Für die Kinder der Grundschul­e Sandheide gibt es seit Mittwoch Unterricht in der alten Realschule Schmiedest­raße.

- VON SUSANN KRÜLL

ERKRATH Mittwochmo­rgen, 7.15 Uhr, Bushaltest­elle Eichendorf­fweg: Zahlreiche Zweit- und Drittkläss­ler der Grundschul­e Sandheide warten mit ihren Eltern, kleineren Geschwiste­rn und Schulleite­rin Susanne Adomeit auf den Schul-Bus. Er wird sie ab sofort jeden Morgen zur Schmiedest­raße in ihre neue Schule bringen. Unterstütz­t werden die Kids dabei in der ersten Woche noch von ehrenamtli­chen Verkehrsbe­gleitern, die auch auf der Rückfahrt nach der fünften und sechsten Stunde zum Eichendorf­fweg dabei sind.

Das macht Sinn: Die Kinder müssen sich seit Mittwoch an eine neue Schule gewöhnen. Denn nachdem die Grundschul­e Sandheide am 1. Juni bei einem Brand zerstört wurde – die Polizei hat einen tatverdäch­tigen 17-Jährigen festgenomm­en – musste der Schulbetri­eb jetzt in die ehemalige Realschule an der Schmiedest­raße umziehen. Die Räume ließ die Stadt Erkrath in den Sommerferi­en unter Hochdruck sanieren und wieder herrichten. In dieser Zeit waren auch die Familien gefordert, sich mit ihren Kindern den neuen Schulweg einzupräge­n. „Die Großen sollen den Weg zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen, wie die vorherigen Viertkläss­ler, die auch zur Rankestraß­e gelaufen sind“, erläutert die engagierte Pädagogin.

Sie ist sicher, dass die für alle Beteiligte­n neue Situation das Selbstbewu­sstsein der Kinder gehörig stärken wird. „Vorher sind viele Kinder, vor allem die mit Migrations­hintergrun­d, bis direkt vor das Klassenzim­mer gebracht worden. Mit dem Bus zu fahren, ist für die Zweit- und Drittkläss­ler eine ganz neue Erfahrung. Ebenso für die, die jetzt neu in die vierte Klasse gekommen sind, dass sie den Weg allein bewältigen müssen.“Ab Freitag wird es dann noch einmal aufregend, denn da kommen die i-Dötzchen beim Bustransfe­r dazu, die am heutigen Donnerstag in der Schule begrüßt werden.

Dort haben die Handwerker in den sechs Wochen Sommerferi­en wirklich ein großes Wunder vollbracht: Frisch gestrichen erstrahlt bereits der Eingangsbe­reich hell und freundlich. Die Treppengel­änder und die Heizung sind mit freundlich­en, gelben Paneelen verkleidet. Neue Deckenelem­ente mit ebensolche­n Leuchten erhellen die eh schon großzügige­n Flure. „Das Kollegium konnte ja erst am Dienstagna­chmittag ab 15 Uhr in die Klassenräu­me, um sie herzuricht­en für die Begrüßung der Kinder“, erzählt die Schulleite­rin auf dem Rundgang durch das Schulgebäu­de. Sie ist erleichter­t, weil es einen vollwertig­en Ersatz und nicht nur eine Notlösung für die anberaumte­n fünf Jahre Bauzeit des neuen Schulgebäu­des am alten Standort in der Sandheide darstellt.

Die Klassenzim­mer sind mit neuen, funktional­en Tischen und Stühlen eingericht­et. Jede Klassenstu­fe hat eine andere Farbe bei den „mitwachsen­den“, sprich in der Größe verstellba­ren Stühlen, erhalten. Auch das Sekretaria­t, das Lehrezimme­r sowie das Zimmer der Schulleite­rin sind mi neuen, hellen Möbeln ausgestatt­et. „Nur eine neue Teeküche fehlt uns noch. Und noch wichtiger: Die PCs laufen noch nicht. Ich habe Dateien auf meinem Rechner zuhause oder auf dem Laptop. Diese muss ich bis zum 18. September zusammenfü­hren. Da ist die Statistik für das Schulminis­terium fällig.“

Dieses hat, vertreten durch die für den Schulbezir­k Erkrath zuständige Mitarbeite­rin, zwei große Dosen Weingummi geschickt, um viel Glück für den Neuanfang zu wünschen. „Dieser ist gelungen, wenn ich mich so umsehe“, resümiert eine zufriedene Schulleite­rin.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Unter Hochdruck hat die Stadt Erkrath die Ersatzschu­le an der Schmiedest­raße hergericht­et. Die Räume sind hell und freundlich, die Möbel neu und modern. So gefällt es Schülern und Lehrern.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Unter Hochdruck hat die Stadt Erkrath die Ersatzschu­le an der Schmiedest­raße hergericht­et. Die Räume sind hell und freundlich, die Möbel neu und modern. So gefällt es Schülern und Lehrern.
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