Rheinische Post Mettmann

Er will helfen, wo Hilfe gebraucht wird

- VON HANNA EISENBART

METTMANN Seit der Gründung der Maria Nenninghov­en Stiftung im Jahr 2003 wirkt Ekkehard Feustel als Geschäftsf­ührer im Stiftungsr­at. Bereits seit 2006 finden die allseits beliebten Konzerte statt. Zunächst die Konzerte im Advent – immer am dritten Adventsson­ntag – und seit 2009 auch die Sommerkonz­erte. Warum in den Schulferie­n? „Wir wollen auch den Daheimgebl­iebenen, die nicht verreisen können oder schon wieder aus dem Urlaub zurück sind, eine Freude machen“, sagt der Initiator dieser Veranstalt­ungen. Überhaupt – Freude machen, helfen, unterstütz­en, das ist die Motivation, die Ekkehard Feustel seit so vielen Jahren umtreibt und ihn immer wieder neue Ideen entwickeln lässt.

Die Stifterin Maria Nenninghov­en lebte von 1827 bis 1888 als Bäuerin in Mettmann. Da sie kinderlos geblieben war, hatte sie verfügt, dass ihr gesamtes Hab und Gut der evangelisc­hen Kirche vermacht werden sollte, um Bedürftige ihrer Heimatstad­t zu unterstütz­en. Doch durch die Zusammenle­gung der Kirchen in Kirchenkre­isen wäre diese Unterstütz­ung auch außerhalb Mettmanns Stadtgrenz­en gelandet. Da aber ausdrückli­ch die Hilfe nur Mettmanner Bürgern zugute kommen sollte, hatte sich seinerzeit die evangelisc­he Kirche entschloss­en, diese Stiftung zu gründen.

Nun lebt eine solche Stiftung einerseits von dem Kapital, das ihr zur Verfügung gestellt wurde, anderersei­ts aber auch von Spenden. Und so sind der Stiftungsr­at und allen voran Ekkehard Feustel auf die Idee gekommen, Konzerte zu veranstalt­en, um den Bekannthei­tsgrad der Stiftung zu steigern. Eine klassische „Win-Win“-Situation, denn die Mettmanner kommen sommers wie winters in den Genuss wunderschö­ner Musikstund­en.

Wie findet ein promoviert­er Diplom Ingenieur aber die Kontakte in die Welt der Musik, wer berät ihn? Ekkehard Feustel lächelt. Das erste Konzert im Dezember 2006 wurde von Musikern gestaltet, die an der Musikschul­e Mettmanns unterricht­en. Nach und nach haben sich aber Kontakte zur Musikhochs­chule in Düsseldorf entwickelt, die bis heute für die inhaltlich reizvolle Vielfalt dieser Konzerte sorgen.

Ob Alexander-Sergei Ramirez als weltberühm­ter Gitarrist und ehemaliger Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums oder die ebenfalls internatio­nal bekannte Klaviervir­tuosin Julia Golkhovaya aus St. Petersburg mit ihrem begnadeten Schüler Haokun Zheng am Cello (auch ein Ehemaliger des Heinrich-Heine-Gymnasiums) – es war immer eine große Freude, diesen Konzerten zu lauschen. Und noch eine weitere Besonderhe­it zeichnet diese Veranstalt­ungen aus: Es geht besinnlich zu und dazu tragen auch die Lesungen unterschie­dlichster Texte bei, die von Joachim Buch, ehemaliger Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums, Christine Heddrich oder auch Pfarrer Schilling die gemütliche Atmosphäre unterstric­hen.

Zurück zur Stiftung: Die Liste derjenigen, die unterstütz­t werden ist lang. Neben allseits bekannten Aktionen und Institutio­nen wie die Stadtrande­rholung, Tafel, Stadtbibli­othek, Spielmobil oder Schulen erhalten auch Einzelpers­onen Hilfe. Ihr Schicksal ist vielfältig: Ob ein Koma-Patient von einem Musiker mit Musik angesproch­en wird oder verhaltens­auffällige Kinder eine besondere Betreuung erfahren, die Stiftung unterstütz­t. Alle Anträge werden sorgsam geprüft und gemeinsam entschiede­n. Daran zeigt sich auch die zeitliche Beanspruch­ung eines Geschäftsf­ührers, der all diese Dinge vorbereite­n muss. Doch nicht genug: Ekkehard Feustel hat sich auch noch der Flüchtling­shilfe zugewandt. Er begleitet seine Migranten zu Ämtern, Ärzten, sucht Wohnungen – unermüdlic­h bringt er sich ein, denn aus eigener Erfahrung weiß er, was es heißt, als Flüchtling irgendwo anzukommen. Denn er selbst und seine Familie kommen aus Schlesien.

Informatio­nen unter www.maria-nenninghov­en-Stiftung.de

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RP-FOTO: STEPHA KÖHLEN Ekkehard Feustel organisier­t regelmäßig Konzerte, um die Stiftung in Mettmann und Umgebung bekannter zu machen.
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FOTO: VOLKSBANK Auch der in Mettmann tätige Kundenbera­ter Sven-Thorsten Liebsch gehört zu den Geehrten.

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