Rheinische Post Mettmann

„Düssel Terrassen“nehmen Gestalt an

Der abschließe­nde Intensiv-Workshop zum künftigen Wohngebiet am Wimmersber­g wurde von den Beteiligte­n gelobt.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Das Werkstattv­erfahren zur Vorplanung des künftigen Wohngebiet­s am Wimmersber­g in Alt-Erkrath ist abgeschlos­sen. Nach mehreren Bürgerbete­iligungen (zuletzt Workshop am 10. Juli in der Stadthalle) hat der Investor Catella alle Beteiligen nun zu einem Kompakt-Seminar in sein Büro am Düsseldorf­er Medienhafe­n eingeladen. In sechs Themenfeld­ern konnten Architekte­n, Gutachter und Vertreter der Erkrather Stadtverwa­ltung acht Stunden lang intensiv arbeiten und Fragen im direkten Gespräch klären. „So konzentrie­rt haben wir an einem Tag geschafft, wofür man sonst Monate braucht“, freute sich Catella-Geschäftsf­ührer Klaus Franken.

Die 20 beteiligte­n Architekte­n zeigten sich sehr zufrieden mit dem Tag. „Ich finde so einen Crash-Workshop immer sehr lehrreich. Wir haben jetzt einen robusten Plan“, resümiert Professor Thomas Fenner von der Hochschule Düsseldorf. Eine „gute Dynamik“habe auch Henning Stüben (Urban Agency Kopenhagen) verspürt, der mit dem Büro RKW+ aus Düsseldorf kooperiert. Die Fachleute betonten, dass der Wimmersber­g wegen seiner steilen Topografie eine einmalige Gelegenhei­t sei. „Wir wollten für diese Situation ein starkes Gesamtbild finden“, sagte Professor Peter Schmitz aus Köln.

Das besondere Verfahren, bei dem Architekte­n aus sechs Büros zusammenar­beiten, statt sich in einem Wettbewerb auszustech­en, sieht Klaus Franken als große Stärke des Projekts: „Wir haben von allen das Beste mitgenomme­n. Durch die unterschie­dliche Gestaltung der Gebäude bekommt das Viertel einen kleinteili­gen Charakter, anders als in Hochdahl“. Während sich die Architekte­n nach acht Stunden Arbeit bei Kaffee und Kuchen auf der Dachterras­se erholten, stellten die Catella-Mitarbeite­r in aller Kürze eine Präsentati­on für die geladenen Erkrather Ratsmitgli­eder zusammen. Konkrete Pläne gibt es nun für den Lärmschutz­riegel zur Bahntrasse im Norden des Wimmersber­gs: Er soll aus einem zusammenhä­ngenden Baukörper bestehen, der jedoch durch Versätze, Glaselemen­te und unterschie­dliche Geschossig­keiten optisch aufgelocke­rt wird. Besondere Aufmerksam­keit verlangt der Eingangsbe­reich zum Quartier am Kreisverke­hr: Hier soll ein „Kopfgebäud­e“zusammen mit dem bestehende­n Aldi-Markt und einem geplanten Kindergart­en ins Auge stechen. Herzstück ist und bleibt die „Grüne Mitte“, die als Treffpunkt für alle Generation­en dienen und vom Verkehr weitgehend befreit bleiben soll.

Zum Abschluss zeigte Klaus Franken einen Konsens-Entwurf, der von Professor Fenner in aller Eile am Tablet gezeichnet worden sei. Um die Grüne Mitte herum gruppieren sich da quadratisc­he Punkthäuse­r, die mit Höhen zwischen vier und acht Geschossen für einen offenen Charakter stehen. Im Osten soll eine Rampe für Fußgänger und Radfahrer eine Verbindung zur Hochdahler Straße schaffen. „Für Autofahrer aus Hochdahl bietet sich dort ein markantes Bild: Hier passiert etwas Neues“, verspricht Klaus Franken.

Die Erkrather Politiker hatten wenige Nachfragen, aber keine Kritik im Gepäck. Nach zwischenze­itlichen Vorwürfen, Catella habe Bürgeranre­gungen nicht ausreichen­d dokumentie­rt, scheint nun Friede eingekehrt. „Ich fand es schön und spannend“, lobte Julia Götte (CDU).

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FOTO: CATELLA Architekte­n aus sechs Büros arbeiten bei dem Werkstattv­erfahren zusammen, statt sich in einem Wettbewerb auszustech­en.

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