Rheinische Post Mettmann

Spannende Traumreise durch das Universum

Das Planetariu­m zeigt fasziniere­nde Bilder mit Motiven aus einem Wettbewerb. Das hat Tradition in Hochdahl.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Einmal im Jahr vergibt das Royal Observator­y Greenwich einen Preis für das beste Amateur-Foto im Bereich Astronomie. Wegen des Renommees der Sternwarte am Nullmeridi­an in London, und wegen der langen Tradition des Preises ist der „Astronomy Photograph­er of the Year“-Award der bedeutends­te seiner Art. Immer im September eröffnet in Greenwich eine Ausstellun­g mit den besten Einreichun­gen. Auch das Planetariu­m Hochdahl hat eine Tradition daraus gemacht, mehrmals im Jahr eine „Traumreise“mit Motiven aus dem Wettbewerb zu zeigen.

„Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Blick in den Sternenhim­mel“, lädt Dr. Andreas Schmidt, Dozent am Stellarium Erkrath, die rund 50 Gäste ein; „die Traumreise zielt darauf ab, Entspannun­g zu geben“. Doch bevor die rund 50-minütige Präsentati­on beginnt, hat Schmidt noch ein paar Anmerkunge­n zu machen, „da nicht alle Bilder selbsterkl­ärend sind“. So könne man die Überreste eines erloschene­n Sterns an ihrer runden Form von den viel größeren Sternentst­ehungs-Nebeln unterschei­den. Das winzige Objekt auf einer Nahaufnahm­e des Erdmondes konnte ein Besucher korrekt als Raumstatio­n ISS identifizi­eren, und auf einer seltenen Aufnahme des Planeten Jupiter seien die Schatten aller vier Galileisch­en Monde zu erkennen.

Die eigentlich­e Traumreise beginnt auf der Erde mit Blick auf den Vollmond und grün schimmernd­e Polarlicht­er darunter. Die Planetariu­ms-Software macht es möglich, von der Erde aus praktisch zu jedem Punkt des Universums zu „fliegen“, wo das jeweils gezeigte Foto zu verorten ist. An der ISS vorbei geht es zunächst zum Erdmond und zum Planeten Saturn, dessen berühmte Ringe aus Milliarden kleinen Gesteinsbr­ocken bestehen. Wir verlassen die Milchstraß­e und sehen die unendliche­n Weiten des Universums, die vollgepack­t sind mit unzähligen bunt leuchtende­n Galaxien, von denen jede wiederum Milliarden Sterne mit ebenso vielen möglichen Welten enthält. Der Milchstraß­e am nächsten ist die Andromeda-Galaxie, die man sogar mit bloßem Auge von der Erde aus erkennen kann – wenn der Himmel dunkel genug ist.

Den Teilnehmer­n des Wettbewerb­s sind einige beeindruck­ende Portraits von verschiede­nen benachbart­en Galaxien gelungen – sowohl von der Seite als auch von „oben“, wo man die Spiral-Struktur erkennen kann. Andere Aufnahmen tauchen ein in die Lichtjahre großen bunten Nebel, in denen neue Sterne entstehen.

All das wird begleitet von klassische­r Musik, die mal mit sphärische­n Klängen entspannt, mal die Dramatik des Gezeigten untermalt. Es geht zurück zur Erde, wo eine totale Sonnenfins­ternis über majestätis­chen Bergen, und eine Innenansic­ht der Milchstraß­e über einer Waldlichtu­ng zu beobachten sind.

Mit einem Abstecher zur Sonne, ihrer 6000 Grad heißen, wabernden Oberfläche und ihren Masseausbr­üchen geht diese Traumreise zu Ende. Bei den nächsten Veranstalt­ungen werden wieder neue Bilder aus dem aktuellen Wettbewerb dabei sein.

 ?? FOTO: TPP/ROYAL OBSERVATOR­Y GREENWICH ?? Blick in den Sternenhim­mel: Dau gehört auch die Milchstraß­e.
FOTO: TPP/ROYAL OBSERVATOR­Y GREENWICH Blick in den Sternenhim­mel: Dau gehört auch die Milchstraß­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany