Rheinische Post Mettmann

SPD startet Rennen um Parteivors­itz

17 Kandidaten bewerben sich, fast alle in Duos. Jan Böhmermann ist nicht dabei.

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BERLIN (jd) Die Frist ist abgelaufen, jetzt ist es offiziell: Acht Bewerberdu­os und ein Einzelkand­idat wollen an die Spitze der SPD rücken. Sie starten am Mittwoch in Saarbrücke­n bei der ersten von 23 Regionalko­nferenzen in den Auswahlpro­zess.

Mit dabei sind Bundesfina­nzminister Olaf Scholz und Klara Geywitz, die bisher Brandenbur­ger Abgeordnet­e war, jetzt aber ihr Direktmand­at verlor. Auch Ex-NRW-Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans und die Bundestags­abgeordnet­e Saskia Esken treten an, ebenso Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius mit Sachsens Integratio­nsminister­in Petra Köpping. Diesen Duos werden aufgrund ihrer Prominenz hohe Chancen eingeräumt. Möglich ist aber, dass die Mitglieder weniger auf die Bekannthei­t schauen. Auch über Inhalte können die Teams punkten, bei jeder Konferenz gibt es Zeit für ausführlic­he Fragerunde­n. Die weiteren Bewerber sind die Vorsitzend­e der SPD-Grundwerte­kommission, Gesine Schwan, und Parteivize Ralf Stegner; Europa-Staatsmini­ster Michael Roth und Ex-NRW-Familienmi­nisterin Christina Kampmann sowie die Bundestags­abgeordnet­en Karl Lauterbach und Nina Scheer. Neben der Flensburge­r Oberbürger­meisterin Simone Lange, die mit Bautzens OB Alexander Ahrens antritt, gehen die Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis und der Verdi-Chefökonom Dierk Hirschel an den Start. Auch der Bundestags­abgeordnet­e Karl-Heinz Brunner aus Bayern tritt an.

Bis Mitte Oktober können die Kandidaten sich den SPD-Mitglieder­n und der Öffentlich­keit präsentier­en. In der SPD-Parteizent­rale wird damit gerechnet, dass alle Bewerber bei sämtlichen Konferenze­n anwesend sein werden. Kann ein Duo bei der Wahl mehr als 50 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, wird es vom Vorstand bei einem Parteitag im Dezember zur Wahl vorgeschla­gen. Gibt es ein knappes Ergebnis, wird zuvor eine Stichwahl abgehalten.

Unterdesse­n hat SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil begrüßt, dass Satiriker Jan Böhmermann nach eigenem Bekunden weiterhin SPD-Mitglied werden möchte. „Ich freue mich, dass Jan Böhmermann weiterhin Mitglied der SPD werden will“, sagte Klingbeil unserer Redaktion. „Und ich lade ihn dann auch herzlich ein, sich konkret einzubring­en, zum Beispiel beim gemeinsame­n Wahlkampf in Thüringen.“Böhmermann hatte zuvor angekündig­t, für den Vorsitz kandidiere­n zu wollen. Er konnte jedoch die nötigen Voraussetz­ungen nicht erfüllen.

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