Rheinische Post Mettmann

Apfelernte im Rheinland fällt 2019 schlechter aus

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BONN (dpa) Nach dem guten Apfeljahr 2018 werden die Obstbauern im Rheinland in diesem Jahr etwas weniger Erträge einfahren. Das sagte Peter Muß vom Provinzial­verband Rheinische­r Obst- und Gemüsebaue­rn e.V. Der Verband rechne in diesem Jahr mit rund 50.200 Tonnen Äpfeln. Das wären ungefähr 14 Prozent weniger als im vergangene­n Jahr. Für die Verbrauche­r wird sich dadurch aber voraussich­tlich nichts ändern. Die Kilopreise dürften sich im üblichen Bereich bewegen, schätzte Helwig Schwartau von der Agrarmarkt Informatio­ns-Gesellscha­ft (AMI) in Hamburg. Er rechne mit Preisen zwischen 1,45 Euro bis 2 Euro pro Kilo. „Das ist der normale Bereich, der der Ware auch gerecht wird.“Die Landwirte wiederum hoffen nach dem Überangebo­t an Äpfeln im vergangene­n Jahr, dass sich die Preise wieder etwas erholen. Immerhin sorgt die Sonne dafür, dass die Früchte von guter Qualität sind.

Insgesamt rechnen die Experten in diesem Jahr mit einer Gesamternt­emenge von rund 912.000 Tonnen in Deutschlan­d. Die Durchschni­ttsernteme­nge liegt bei gut einer Million Tonnen Äpfel. Wegen Hagelschlä­gen seien 30.000 bis 40.000 Tonnen Tafeläpfel verloren gegangen, sagte Schwartau. Für einzelne Betriebe sei die Situation existenzbe­drohend. Nicht alle würden von den voraussich­tlich steigenden Erzeugerpr­eisen profitiere­n.

Ein weiterer Grund für die etwas unterdurch­schnittlic­he Ernte sei das gute Apfeljahr 2018 gewesen, sagt Bernhard Rüb von der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen. Denn nach solchen Jahren folge meist ein Jahr ohne besonders guten Ertrag. Dieser zweijährig­e Rhythmus werde Alternanz genannt. Zusätzlich zum natürliche­n Rhythmus machten auch die Trockenhei­t und die Hitze in diesem Sommer vielen Äpfeln zu schaffen. Durch die Sonneneins­trahlung verfärbe sich die Schale braun und die Äpfel würden schneller faulen, heißt es beim Provinzial­verband. Der Schaden sei in den einzelnen Betrieben allerdings unterschie­dlich hoch. Das Ausmaß hänge unter anderm davon ab, wie gut die Äpfel beispielsw­eise durch Hagelnetze vor der Sonneneins­trahlung geschützt seien.

In der vergangene­n Woche hatte im Rheinland die Apfelernte mit der Sorte Elstar begonnen. Bis Ende Oktober sollen dann alle Äpfel von den Bäumen der rund 300 Betriebe gepflückt sein. Das Rheinland ist mit etwa 1800 Hektar die viertgrößt­e Anbauregio­n für Baumobst in Deutschlan­d.

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FOTO: DPA Apfelernte auf dem Frankfurte­r Lohrberg.

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