Rheinische Post Mettmann

So bewertet Thomas Geisel seine ersten fünf Jahre als Stadtchef ...

Zum Dienstjubi­läum präsentier­te der Oberbürger­meister seine Regierungs­zeit als Erfolgsges­chichte. Der Wahlkampf in Düsseldorf rückt immer näher.

- VON ARNE LIEB

Seit dem Amtsantrit­t von Thomas Geisel sind fünf Jahre vergangen – das ist ein naheliegen­der Anlass für eine Zwischenbi­lanz. Damit der Termin nicht unbemerkt verstreich­t, ging Geisel auf Nummer sicher und lud selbst zu einer Pressekonf­erenz ins Rathaus. Die Einladung diente nicht nur der Rückschau: Der 55-Jährige tritt 2020 wieder an und hat dafür grünes Licht der SPD. Der Auftritt zum Amtsjubilä­um und die Haushaltsr­ede in der Stadtratss­itzung am 19. September sind also zugleich erste Auftritte im Wahlkampf.

Geisel präsentier­te im Jan-Wellem-Saal einen mehr als halbstündi­gen Power-Point-Vortrag mit vielen Zahlen. Sie sollen belegen, dass Düsseldorf „auf allen wichtigen Feldern sehr gute Fortschrit­te“erreicht hat. Es ging um Düsseldorf­s Kernthemen Wohnen und Verkehr, aber auch um Investitio­nen in Schulen, Bäder und Kulturbaut­en. Für die Bürger wird die Präsentati­on auf Bildschirm­en am Rathaus zu sehen sein. Die wichtigste­n Punkte:

Wohnen Geisel verwies darauf, dass sich die Zahl der Baugenehmi­gungen in seiner Amtszeit deutlich erhöht hat und bei mindestens 3000 pro Jahr liegt. Der Zuwachs an Wohnungen verteile sich dabei durch die ganze Stadt. Erstmals sei im Jahr 2018 zudem wieder mehr öffentlich geförderte­r Wohnraum entstanden, als weggefalle­n sei. Darüber hinaus sei die städtische Wohnbauges­ellschaft wieder aktiv als Bauherr. Laut Geisel zeichnet sich „eine gewisse Entspannun­g auf dem Wohnungsma­rkt“ab. Verkehr Geisel nannte Großprojek­te wie die Verlängeru­ng der 701 und die U81. Bis 2020 werde Düsseldorf 26,5 Kilometer neue Radwege haben, zudem investiere die Rheinbahn erstmals wieder in Bahnen. Eine Zahl fehlte: die Fahrgastza­hlen – die entwickelt­en sich enttäusche­nd, dafür steht Geisel in der Kritik. Er selbst räumte ein: „Manches könnte etwas schneller gehen“. Die Weichen seien aber gestellt. Die Erhöhung des Anteils von Bus, Bahn und Rad am Gesamtverk­ehr sieht Geisel auch als zentrales Verspreche­n für die nächste Wahlperiod­e – zu der er aber nicht viel sagen wollte. Für den Ausblick will er die Haushaltsr­ede nutzen.

Investitio­nen Andere Städte verfallen, Düsseldorf investiert für seine Bürger – das war ein Leitthema der Leistungss­chau. Beeindruck­endste Zahl: 1,3 Milliarden Euro fließen in die Schulbau-Offensive. Aber unter anderem auch in Kulturbaut­en (mehr als 200 Millionen Euro), Kitas, Sportstätt­en und Bäder wird investiert. Und das bei Jahreserge­bnissen der Stadt „stabil im Plus“.

Amtsführun­g Geisel verwies auf „OB-Dialoge“, für die er bislang in 33 Stadtteile gekommen ist, und viele Verfahren zur Bürgerbete­iligung. Zur anhaltende­n Kritik an seinen Alleingäng­en sagte er, er habe als Quereinste­iger vieles im Rathaus vorher nie gemacht. Den Vorwurf, er kommunizie­re zu wenig, weist er aber zurück. Er habe seinen Kalender analysiere­n lassen und könne sich kaum vorstellen, dass jemand mehr Gespräche mit Stadtöffen­tlichkeit und Politik geführt habe.

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RP-FOTO : ANDREAS ENDERMANN Damals: Thomas Geisel im Mai 2014 im Jan-Wellem-Saal des Rathaus bei der Annahmeerk­lärung zu seiner Wahl.
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FOTO: STADT Heute: Thomas Geisel bei seinem Vortrag zum Dienstjubi­läum – ebenfalls im Jan-Wellem-Saal des Rathauses.

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