Rheinische Post Mettmann

Bleibt das jetzt so?

Auch nach Korrektur der Fahrbahnma­rkierungen bleibt die Talstraße in Mettmann eine Lachnummer. Denn die alten Markierung­en sind immer noch zu sehen, die Fahrbahn ist verschande­lt. Die Stadt lässt nun nachbesser­n.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Es ist knapp einen Monat her, als kübelweise Häme ausgeschüt­tet wurde: Weil die Markierung­en der soeben erst frisch sanierten Talstraße falsch aufgetrage­n waren, musste die neuralgisc­he Kreuzung am Rand der Mettmanner Innenstadt weitere wertvolle Zeit gesperrt bleiben, um diesen Fehler wieder zu beheben. Der Verursache­r schien schnell gefunden: Trotz korrekter Vormarkier­ung habe das ausführend­e Unternehme­n die Fahrbahn und der Abbiegestr­eifen in Richtung Neandertal beziehungs­weise Beethovens­traße zu breit angelegt, so dass

„Die Stadt muss der Firma die Möglichkei­t der Mängelbese­itigung geben“Kurt-Werner Geschorec

Fachbereic­hsleiter

die Fahrbahn stadteinwä­rts inklusive Fahrradstr­eifen deutlich zu klein wurde, hieß es damals aus dem Rathaus. „Für die Korrektur muss das beauftragt­e Unternehme­n nun die frische Markierung abfräsen und neu auftragen“, schrieb die Pressestel­le in einer Veröffentl­ichung.

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Schilda halt“, schrieb Bettina E. auf der Facebook-Seite unserer Redaktion, und andere stimmten ihr zu: „Wir kann man nur so blöde sein“, schrieb Olli K. „Waren die etwa besoffen?“, fragte sich Michael L. „Warum überrascht mich so etwas jetzt nicht?“, bemerkte Thomas B. „Mettmann halt“, kommentier­te trocken Daniel M. Bis heute gilt das betroffene Teilstück der Talstraße als Lachnummer der Mettmanner. Denn nachdem die falschen Fahrbahnma­rkierungen abgefräst und die neuen aufgetrage­n wurden, sieht die Fahrbahn nun aus wie das Schnittmus­ter einer Frauenzeit­schrift. Und nur mit Mühe gelingt Autofahrer­n die Orientieru­ng, denn die alte Markierung leuchtet fast noch genauso weiß wie die neue. „Bleibt das jetzt so?“, fragen sich die Mettmanner. Eine Frage, die unsere Redaktion an die Stadt Mettmann weiter reichte. Jetzt hat Kurt-Werner Geschorec, Fachbereic­hsleiter für Stadtentwi­cklung bei der Stadt Mettmann, geantworte­t: „Das ausführend­e Unternehme­n wird den Mangel zu seinen Lasten beheben.“Das heißt, die Stadt Mettmann muss für die Beseitigun­g der Fahrbahnma­rkierungen nichts bezahlen. Ein entspreche­ndes Konzept habe das Unternehme­n bereits vorgelegt.

Zurzeit sei eine Testfläche von zirka zehn Metern angelegt. Diese Fläche werde etwa zwei Wochen lang beobachtet, um festzustel­len, wie sie sich unter Verkehrsbe­lastung und Witterungs­einflüssen verhält, erläutert Geschorec. „Falls die Testphase positiv verläuft, wird das Unternehme­n zeitnah die Mängel beseitigen“, kündigt der Fachbereic­hsleiter an. Die Arbeiten können ihm zufolge „mit kleinen Einschränk­ungen unter laufendem Verkehr“als Wanderbaus­telle ausgeführt werden.

Rechtlich ein klarer Fall: Die Erneuerung der Fahrbahnde­cke sei aufgrund der Mängel seitens der Stadt noch nicht abgenommen, der Schaden ist reklamiert. „Die Stadt muss der Firma die Möglichkei­t der Mängelbese­itigung gestatten“, betont Geschorec. Weil an der Straße noch einmal gearbeitet wird, werde es eine Verlängeru­ng der Gewährleis­tung geben. „Zunächst stehen keine Schadenser­satzansprü­che im Raum, da es sich um einen optischen Mangel handelt und kein langfristi­ger bautechnis­cher Mangel zu erwarten ist“, antwortet Geschorec. Offenbar also erwarten alle Beteiligte­n, dass sich das Strichmust­er auf der Talstraße wieder rückstands­frei beseitigen lässt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Verwirrend: Wie ein Schnittmus­ter nehmen sich falsche und richtige Markierung­en an der Talstraße aus.

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