Krakauer schließen Freundschaften beim Siedlerfest
Das Nachbarschaftsfest am Wochenende war ein voller Erfolg. Schon ab 15 Uhr waren viele Teilnehmer da und feierten mit.
WÜLFRATH Wilma Goldhammer erinnert sich noch gut an die Zeit, als sie in die Siedlung Zur Krakau gezogen ist. „Das waren schöne Jahre, hier kannte man sich untereinander“, verrät die Seniorin. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin Ingetraut Bohm und weiteren Bekannten lässt sie die alten Zeiten in Gesprächen erneut aufleben.
Grund für das gesellige Zusammentreffen bot das Siedlungsfest Zur Krakau am Wochenende, zu dem nicht nur die älteren Generationen geladen waren. „Es soll ein Fest für die gesamte Nachbarschaft sein“, versicherte Achim Paeth, der sich gemeinsam mit weiteren Mitstreitern dafür einsetzt, alle fünf Jahre eine solche Feierlichkeit auf die Beine zu stellen. „Mit der Zeit sind viele Menschen weggezogen und haben ihre Häuser verkauft. Man sieht sich zwar, kennt sich aber nicht wirklich“, weiß auch Gabi Strack, die als 13-jähriges Mädchen in die Siedlung zog. 50 Jahre ist es her, dass die Siedlung – damals mit zunächst 25 Häusern – aus dem Nichts entstanden ist. Fünf Jahrzehnte, in denen eine Menge passiert ist. „Die Siedlung hat sich erweitert. Mal kam hier ein Haus dazu, mal wurde dort angebaut“, erklärt Ingetraut Bohm mit Blick auf ihre eigene Immobilie. Die hat sie im Oktober 1969 bezogen. Einen Monat später kam bereits Sohn Guido zur Welt. „Er war das erste Siedlungsbaby. Danach folgten weitere“, verrät die heutige Großmutter. Und so hat man die Zeit damals sehr intensiv zusammen verbracht, beschäftigte sich mit Kindern und tauschte sich aus.
Dass ein solches Miteinander aber auch heute noch durchaus gewünscht ist, verrät der Zulauf zum Siedlungsfest. Bereits ab 15 Uhr, pünktlich zur offiziellen Eröffnung, ist der Platz am Wendehammer auf Höhe der Häuser 7-11 sichtlich gut gefüllt. Nicht zuletzt wegen köstlichem Kaffee- und Kuchenduft. „Darauf habe ich mich ganz besonders gefreut. Ich weiß nämlich aus Erfahrung, dass die Damen der Nachbarschaft ganz hervorragend backen können“, ist sich Wilma Goldhammer sicher, die gleich ihre Freundin Hedwig Höffgen- Swierzy eingeladen hat. Mit goldenem Geschirr und echten Kunstgläsern lassen es sich die beiden Damen gut gehen. Denn die Krakauer achten auf die Umwelt. „Wir haben uns ganz bewusst gegen Plastikgeschirr entschieden und die Nachbarschaft gebeten, eigenes Geschirr mitzubringen“, sagt Dietmar Ruda, der ebenfalls Siedler der ersten Stunde ist und sich dem Fest seit Jahren annimmt.
Die Werbetrommel für das Fest haben die Siedler nur bedingt gerührt. Und trotzdem waren in den frühen Morgenstunden rund 40 Nachbarn für die Aufbauarbeiten vor Ort. „Wir waren in kürzester Zeit fertig. Beim Abbau ist das sicher ähnlich“, hofft Ruda, der allerdings noch nicht an das Festende denken möchte. Denn vorher wartet noch ein ganz besonderer Höhepunkt auf den Mitinitiator: „Wir lassen jedes Mal, wenn es das Wetter zulässt, ein Feuerwerk steigen. Und in diesem Jahr haben wir Kaiserwetter.“
Die Siedlung Zur Krakau wurde 1969 erschlossen und mit zunächst 25 Grundstücken aus der Taufe gehoben. Die Siedlungsgesellschaft vermarktete die Grundstücke damals nicht nur für wohnwirtschaftliche Zwecke, sondern fokussierte auch die landwirtschaftliche Nutzung auf den 900 bis 1200 Quadratmeter großen Flächen.