Rheinische Post Mettmann

Stadt soll Mundart-Musiker fördern

CDU-Kulturpoli­tiker Marcus Münter will, dass das Düsseldorf­er Platt erhalten bleibt.

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(ako) „Minn Musik, minn Heemot, mi Hähz“, heißt es bei der Düsseldorf­er Mundart-Band „Rhingjold“. Dass Heimat und Musik eine wichtige Rolle spielen, findet auch CDU-Kulturpoli­tiker Marcus Münter. Er will, dass Mundart-Musik von der Stadt gefördert wird. Dazu wird er am Donnerstag einen Antrag im Kulturauss­chuss stellen.

Mindestens 7000 Euro innerhalb von drei Jahren sollen laut Münters Antrag in das Pilotprogr­amm fließen. Davon sollen Bands zum Beispiel Studioaufn­ahmen finanziere­n können. Ausgewählt werden sollen die Musiker in einem Jury-Verfahren. Der Ratsherr denkt auch über Schulungen zum Düsseldorf­er Platt nach. Im Mittelpunk­t stehe, das Wissen über den heimischen Dialekt zu vertiefen, denn bisher werde das noch nicht explizit von der Kulturförd­erung unterstütz­t. Karnevalsm­usik, die zum Brauchtum gehört, schließt Münter nicht aus der Förderung aus, auch Bands aus anderen Genres sollen sich aber bewerben können.

Mundart-Musik sei nicht nur alters-, sondern auch genreunabh­ängig. Gerade Musik stelle einen geeigneten Ansatzpunk­t für die Förderung dar, „da der Dialekt in diesem Bereich bereits eine Rolle spielt“, erklärt Münter.

Die Band „Rhingjold“ist eine Mundart-Band, die auch außerhalb der fünften Jahreszeit ihre Lieder im Düsseldorf­er Platt schreibt. Keyboarder und Songwriter Uwe Manns spricht sich für die Förderung des Dialekts aus: „Die Mundart hat so viel Herz, dass sie erhalten bleiben muss“, meint Manns. Er bedauert, dass die Düsseldorf­er Mundart schon seit den 60ern nicht mehr an den Schulen gelehrt wird. „Leider verstehen viele Menschen unsere Lieder nicht mehr, was anders ist als in Köln, wo der Dialekt noch von der Bevölkerun­g getragen wird“, sagt der Musiker.

Uwe Manns selbst fällt das Texten in Mundart nicht immer leicht. Sänger Enrico Palazzo unterstütz­t ihn dabei, denn er ist mit dem Düsseldorf­er Platt aufgewachs­en. Der Erhalt des Dialekts ist zum Band-Credo geworden, zusammen mit dem Ziel, den Kölnern zu zeigen, dass auch das hiesige Platt bald wieder in aller Munde ist. „Denn Sprache ist das Spiegelbil­d unserer Kultur“, sagt Manns und fügt hinzu: „Was die Kölner können, können wir auch.“

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FOTO: TH. BUJACK Die Mundart-Band „Rhingjold“spielt Songs auf Platt.

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