Rheinische Post Mettmann

Deutsche U17 hat einen schweren Stand

Beim Vier-Nationen-Turnier verliert die Mannschaft von Christian Wück auf der Bandsbusch-Anlage mit 0:2 gegen Belgien.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Der Auftakt ins Vier-Nationentu­rnier verlief für die deutche U17-Nationalma­nnschaft nicht ganz zur Zufriedenh­eit von Christian Wück. „Es war ein ausgeglich­enes Spiel mit vielen Chancen, aber wir haben kein Tor gemacht“, stellte der DFB-Trainer nach der 0:2 (0:1)-Niederlage fest und fuhr fort: „Unsere Spieler können sich da ein Beispiel an Belgien nehmen. Die haben mehr individuel­le Qualität. Belgien hat zwei Top-Stürmer und das macht den Unterschie­d.“Während die Mannschaft von Thierry Siquet ihre Möglichkei­ten konsequent nutzte, vermochten die Deutschen auch zwei, drei glasklare Chance nicht in Treffer umzumünzen.

Richtig aufregend war die Partie für die Einlaufkin­der des VfB 03, die die beiden Nationalte­ams vor dem Anpfiff auf den Naturrasen am Bandsbusch begleitete­n und mit den Kickern den Klängen der Nationalhy­mnen lauschten. Der DFB-Nachwuchs hatte sogar ein eigenes Maskottche­n mitgebrach­t, das allerdings im Verlauf der Begegnung wenig Grund zu ausgiebige­m Jubel hatte. Überhaupt sprang während der Partie der sprichwört­liche Funke nicht auf die Zuschauerr­änge über. Rund 900 Fußball-Fans verfolgten das Nationen-Duell ungewöhnli­ch leise. Nach 20, 25 Minuten bekamen die Belgier spielerisc­hes Übergewich­t und erarbeitet­en sich die ersten Chancen. Cisse Sandra (Club Brugge KV) stürmte über die linke Seite nach vor und gab das Leder auf Luca Oven (KRC Genk), der wiederum Pierre Dwomoh (KRC Genk ) in Szene setzte, doch Louis Lord (Werder Bremen) im deutschen Tor war auf dem Posten. Fünf Minuten später gingen die zweikampfs­tarken Belgier in Führung, als Kazeem Olaigbe (FC Southampto­n) die gute Vorarbeit von Ilias El Gharbi (YRKV Mechelen) nutzte und den Ball im FünfMeter-Raum freistehen­d über die Linie schob. Auch in der Folge hatten die belgischen Stürmer viel Freiraum. Drei Minuten nach dem Wiederanpf­iff klärte Keeper Lord gegen David Eeckout (KAA Genk).

Danach wechselte Christian Wück munter durch, konnte er doch aus einem 22er-Kader schöpfen. Eine der besten deutschen Möglichkei­ten verpasste Armindo Sieb (TSG Hoffenheim), der nach einem Rückpass von der Grundlinie weit übers Tor schoss (68.). Und dann hoffte das deutsche Team nach dem Handspiel eines Belgiers im Strafraum vergeblich auf den Elfmeterpf­iff (87.). Drei Minuten danach machte Samuel Mbanula (RSC Anderlecht) mit seinem Treffer zum 2:0 den Sieg der Belgier klar.

Bereits am Samstag (15.30) steht für das deutsche U17-Team der nächste Auftritt im Rahmen des Vier-Nationen-Turniers an. Dann geht es im Wülfrather Lhoist-Sportpark am Erbacher Berg gegen Italien. Der Länderspie­lklassiker hat einen besonderen Reiz, denn beide Mannschaft­en sind im Turnier noch sieglos, da Italien am Donnerstag­morgen gegen Israel unterlag. Bereits im März trafen die beiden Teams in Rom aufeinande­r – ein Spiel ging für die Deutschen verloren, das zweite endete remis. „Da ist noch eine Rechnung offen, unsere Mannschaft wird mit Vollgas antreten“, glaubt Bastian Krebs, Teammanage­r der U17. Coach Wück schickt dann eine völlig neue Startelf ins Für die deutsche U17-Mannschaft steht die nächste Partie im Nationentu­rnier am Samstag in Wülfrath gegen Italien an. Anpfiff im Lhoist-Sportpark am Erbacher Berg ist um 15.30 Uhr.

Auch in Hilden läuft das deutsche Nationalte­am noch einmal auf. Die Partie am Montag gegen Israel beginnt bereits um 11 Uhr. Dann wandern viele Schulklass­en zur Sport-Anlage am Bandsbusch.

Rennen. „Wir werden so beginnen, wie wir hier aufgehört haben“, sagte er nach dem Abpfiff der Partie gegen Belgien. Zugleich hofft der Bundestrai­ner, dass seine Mannschaft diesmal ihre Chancen besser verwertet.

In jedem Fall werden auch am Samstag abseits des Naturrasen­s wieder viele Menschen mit Notizbuch und Kugelschre­iber unterwegs sein. Es war schon auffällig, wie viele Scouts auf der Tribüne am Bandsbusch Platz nahmen. Ob es das eine oder andere Talent später mal in die Bundesliga oder zu höheren Nationalma­nnschaftsw­eihen schafft, bleibt allerdings abzuwarten. Denn der personelle Durchfluss im DFB-Jugendbere­ich ist groß. Vor zwei Jahren begannen die Verantwort­lichen mit reinen Sichtungsm­aßnahmen in der U15, berichtet Teammanage­r Bastian Krebs. In Kurzlehrgä­ngen kamen rund 150 Fußball-Talente zum Zug. Mit 60 Jugendlich­en ging es dann in die U16. Vor allem die körperlich robusten Spieler bekommen zunächst ihre Chance. Spielerisc­h starke Kicker können sich im Perspektiv­lehrgang entwickeln – und kommen dann vielleicht in der U18 oder U19 wieder zum Zuge, wenn sie die körperlich­en Defizite aufgeholt haben.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN In der Klemme: Mittelfeld­mann Elias Kurt von Eintracht Frankfurt.

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