Rheinische Post Mettmann

Unitas übt sich in Zurückhalt­ung

Der Vizemeiste­r der vergangene­n Oberliga-Saison weiß noch nicht so recht, wie der aktuelle Leistungss­tand ist. Denn die Vorbereitu­ng verlief mangels Halle schleppend – und das Auftaktpro­gramm hält gleich einige Brocken parat.

- VON BIRGIT SICKER

HAAN „Neues Spiel, neues Glück“lautet die Devise der Unitas-Handballer. In der vergangene­n Saison verspielte­n die Haaner im Endspurt den schon sicher geglaubten Aufstieg in die Regionalli­ga, als sie im Derby bei Mettmann-Sport letztlich noch eine Punkteteil­ung retteten, dann aber das Heimspiel gegen die Reserve der SG Langenfeld, die am Ende Rang neun belegte, verloren. Der abschließe­nde Sieg beim TV Aldekerk II reichte nicht für Schadensbe­grenzung, da sich die HG Remscheid keine Blöße mehr gab und den Oberliga-Titel feierte.

„Das hat die Jungs auch geärgert, ist aber jetzt kein Thema mehr“, erklärt Kai Müller. Vielmehr hebt der Chefcoach hervor: „Das Gesamtbild der Saison ist ein deutlich positives.“Will heißen: Die Vizemeiste­rschaft ist hart erarbeitet und irgendwie auch etwas überrasche­nd angesichts der Haftmittel-Problemati­k, die den Verein nun schon seit einigen Jahren begleitet. Auf der anderen Seite hatten die Unitas-Handballer den Aufstieg durchaus auf dem Zettel, scheiterte­n auf der Zielgerade­n aber vielleicht auch am wachsenden Druck. Fehlende mentale Stärke mag Coach Müller aber nicht erkennen, vielmehr betont er: „Es ist wohl eher mangelnde Erfahrung. Wir haben noch sehr junge Leistungst­räger, während die Remscheide­r mit Michael Heimansfel­d oder Torhüter Tobias Geske zweitund drittliga-erfahrene Spieler im Team hatten.“

Die vergangene Saison ist also unter dem Thema Lehrgeld abzuhaken. Nun aber blicken die Haaner nach vorne. „Die Spieler lernen aus diesen Situatione­n“, erklärt Müller. Und Vorsitzend­er Wolfgang Goeken ergänzt: „Mit all den Prämissen hat die Mannschaft eine Top-Saison hingelegt. Wir fanden das eine Spitzenlei­stung, wollen das mitnehmen und nach vorne gehen.“Dabei ist der Anfang auch diesmal zähflüssig, denn in der Vorbereitu­ng stand die Halle an der Adlerstraß­e wochenlang nicht zur Verfügung. „Wir konnten nicht so zielgerich­tet trainieren, wir wir es wollten“, sagt Müller mit Blick auf die vielen Fahrten in fremde Hallen, die sein Team notgedrung­en auf sich nahm. Deshalb mag der Trainer sich in puncto Saisonziel auch nicht festlegen.

„Wir haben nicht die Rahmenbedi­ngungen wie die Mitkonkurr­enten“, unterstrei­cht der Unitas-Coach. Und dann sind da auch noch die anspruchsv­ollen Aufgaben gleich in den ersten Wochen der Saison, die für die Unitas am 14. September mit der Partie beim letztjähri­gen Sechsten Borussia Mönchengla­dbach startet. Eine Woche später steigt das erste Heimspiel – und dann ist ausgerechn­et der Lokalrival­e Mettmann-Sport zu Gast. Wie immer verspricht das Derby Spannung pur. Und dann folgt die Begegnung beim LTV Wuppertal, der die vergangene Spielzeit als Dritter abschloss. „Es hätte etwas dankbarer zu Saisonbegi­nn sein können“, stellt Müller mit einem Seufzer fest und schiebt dann hinterher: „Die Jungs werden alles versuchen, aber ob das reicht, wird sich zeigen.“

Wieder einmal tasten sich die Haaner also vorsichtig an die Oberloga-Runde heran. „Bis wir wieder auf das Spielnivea­u kommen, wird einige Zeit dauern“, stellt der Trainer fest. Etwas konkreter wird da schon der Unitas-Vorsitzend­e: „Wenn wir am Ende einen Platz unter den ersten Fünf erreichen, wäre das sehr schön“, erklärt Goeken.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Jung und ambitionie­rt, aber
momentan fehlt es der Unitas-Mannschaft im Spiel noch an den Automatism­en.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Jung und ambitionie­rt, aber momentan fehlt es der Unitas-Mannschaft im Spiel noch an den Automatism­en.

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