Der Luftverschmutzung auf der Spur: Ein Highlight bei der Nacht der Wissenschaft ist das MobiLab des Forschungszentrums Jülich.
(rps) Die Luft in Städten steht in der Diskussion, und das nicht erst seit dem Dieselskandal. Die Grenzwerte für gesundheitsschädlichen Feinstaub und Stickstoffdioxid werden vielerorts regelmäßig überschritten. Das MobiLab des Forschungszentrums Jülich ist für Forscher ein wichtiges Werkzeug, um die Verteilung der Luftschadstoffe hochaufgelöst zu erfassen. Das „rollende Labor“ist bei der Düsseldorfer Nacht der Wissenschaft vor Ort auf dem Schadowplatz und ermöglicht Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke in die Jülicher Umweltund Klimaforschung.
Die mobile Messplattform ist in einem Kleinlaster untergebracht, der bis unters Dach vollgepackt ist mit Messtechnik – darunter viele Eigenentwicklungen der Tüftler und Ingenieure des Forschungszentrums Jülich. Mit seinen vielfältigen Instrumenten kann das MobiLab während des Fahrens zahlreiche Luftschadstoffe messen, unter anderem Stickoxide, Feinstaubpartikel, Schwefeldioxid und Ozon.
Bei Messfahrten mit dem MobiLab können die Forscher im Sekundentakt und räumlich hochaufgelöst ermitteln, wie Luftschadstoffe verteilt sind und wer sie verursacht. Allein mit festen Messstationen lassen sich diese Unterschiede dagegen nicht genau bestimmen.
Die Konzentration der Schadstoffe variiert kleinräumig stark. Das wird bei der Debatte um die Luftqualität oftmals übersehen. So entsteht häufig der Eindruck, dass, wenn Grenzwerte überschritten werden, die Luft in der ganzen Stadt schlecht ist. Doch das muss nicht sein. Die Werte in Quer- und Seitenstraßen können völlig unkritisch sein, auch wenn ein paar Meter weiter auf der Hauptverkehrsader dicke Luft herrscht.
Bei der Nacht der Wissenschaft am 13. September stellen die Forscher außerdem den Jülicher Stickoxid-Rechner vor (stickoxid-rechner.de), mit dem sie den komplexen Zusammenhang zwischen dem Schadstoffausstoß der Fahrzeuge und der tatsächlichen Stickstoffdioxidbelastung in den Straßen anschaulich machen.
Das Online-Tool arbeitet mit den Daten des Umweltbundesamtes und zeigt die Konzentration des Schadstoffs für jede beliebige Messstelle in ganz Deutschland. Dazu berechnet es, um welchen Anteil die Emissionen aus dem Verkehr mindestens reduziert werden müssen, um den gesetzlichen Grenzwert einzuhalten.
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