Ein Punkt und neue Unruhe für Fortuna
Die Düsseldorfer trennen sich 1:1 vom VfL Wolfsburg. Die Schlagzeilen bestimmt aber erneut Vorstandschef Röttgermann.
DÜSSELDORF Fortuna kommt in diesen Tagen nicht zur Ruhe. Nun bekommen die Unstimmigkeiten rund um Vorstandschef Thomas Röttgermann auch bundesweite Aufmerksamkeit. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“berichtet unter dem Titel „Fortunas Luftschlösser – interne Dokumente belegen Klüngelei“über die obersten Gremien des Düsseldorfer Bundesligisten. Wesentliche Neuigkeiten stehen in dem Bericht allerdings nicht.
Es geht unter anderem um die pikante Personalie Felix Welling, der zu Beginn des kommenden Jahres neuer Direktor Strategie, Marke, Geschäftsentwicklung und Digitalisierung werden soll. Welling ist ein alter Bekannter aus Röttgermanns Zeit beim VfL Wolfsburg und gleichzeitig einer der beiden Partner bei einer App-Idee, die Röttgermann ohne Absprache mit dem Aufsichtsrat auch nach seinem Amtsantritt bei Fortuna weiter verfolgte. „Neben Welling holte sich Röttgermann auch eine neue Assistentin, die einst bei Hertha-Kumpel Schiller arbeitete“, heißt es im „Spiegel“, dem angeblich interne Dokumente vorliegen. Ingo Schiller war Röttgermanns zweiter Partner bei der App-Idee. Der schwerwiegende Vorwurf des Magazins lautet Vetternwirtschaft.
Fortuna Düsseldorf wehrt sich mit einer Stellungnahme gegen die Berichterstattung: „Spiegel Online behauptet, Thomas Röttgermann hätte seinen ,Spezi‘ Felix Welling als neuen Direktor geholt und spricht in diesem Zusammenhang von ,Günstlingswirtschaft‘. Fortuna Düsseldorf stellt klar, dass der Vorstand bei der Personalbesetzung ausschließlich fachliche Qualitäten als Kriterium zugrunde legt. Sogenannte Vetternwirtschaft ist somit absolut ausgeschlossen.“Sauer stieß Fortuna zudem auf, dass der Artikel zwei Stunden vor dem wichtigen Ligaspiel gegen den VfL Wolfsburg veröffentlicht wurde.
Auch sportlich lief der Freitagabend dann nicht zu 100 Prozent nach Fortunas Geschmack. Gegen die Gäste aus Niedersachsen reichte es vor 36.758 Zuschauern in einer kampfbetonten Partie aber immerhin zu einem 1:1 (1:1). Bereits nach knapp drei Minuten hätten die Wolfsburger in Führung gehen können, doch nach einer unübersichtlichen Situation verfehlte Maximilian Arnold mit seinem Flachschuss das Tor.
Doch Fortuna kämpfte sich in die Partie, gewann viele wichtige Zweikämpfe, auch weil Schiedsrichter Manuel Gräfe seine lange Leine mitgebracht hatte. Der Einsatz wurde belohnt: Niko Gießelmann
Z. Steffen - Mat. Zimmermann, Ayhan (83.
Adams Nuhu), Bormuth, Gießelmann - Baker, Bodzek Thommy
(73. J. Zimmer), O. Fink (72. Karaman), Kownacki
- Hennings.
Pervan - Knoche, Guilavogui, Tisserand William,
Gerhardt, Arnold, Roussillon - Mehmedi (69.
Klaus), Brekalo (90. Victor), Weghorst.
36758.
Gräfe (Berlin).
1:0 Gießelmann (17.), 1:1 Weghorst (29.).
- / Weghorst (1), Knoche (1).
1:1 brachte Fortuna nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit einem schönen Vollspannschuss unter die Latte in Führung. Die Flanke hatte Oliver Fink nach Zuspiel von Matthias Zimmermann gegeben. Zuvor hatte der Ball dem Vernehmen nach die Auslinie überquert. Die TV-Bilder waren aber nicht eindeutig. Somit blieb der Videoschiedsrichter korrekterweise stumm.
So willensstark Fortuna in der gegnerischen Hälfte war, so wackelig wirkte sie um ihren eigenen Strafraum herum. Robin Bormuth, der den erkrankten Andre Hoffmann ersetzte, ließ sich schließlich tunneln, und Wout Weghorst traf mal wieder gegen Fortuna – 1:1 (29.).
In der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel sehr ausgeglichen, keines der Teams kam zu klaren Torgelegenheiten. So blieb es beim ersten Unentschieden in einem Heimspiel für Fortuna Düsseldorf seit dem 6. Mai 2018. Damals hieß es auch 1:1 – gegen Holstein Kiel allerdings in der zweiten Liga.