Rheinische Post Mettmann

Ein Punkt und neue Unruhe für Fortuna

Die Düsseldorf­er trennen sich 1:1 vom VfL Wolfsburg. Die Schlagzeil­en bestimmt aber erneut Vorstandsc­hef Röttgerman­n.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Fortuna kommt in diesen Tagen nicht zur Ruhe. Nun bekommen die Unstimmigk­eiten rund um Vorstandsc­hef Thomas Röttgerman­n auch bundesweit­e Aufmerksam­keit. Das Nachrichte­nmagazin „Spiegel“berichtet unter dem Titel „Fortunas Luftschlös­ser – interne Dokumente belegen Klüngelei“über die obersten Gremien des Düsseldorf­er Bundesligi­sten. Wesentlich­e Neuigkeite­n stehen in dem Bericht allerdings nicht.

Es geht unter anderem um die pikante Personalie Felix Welling, der zu Beginn des kommenden Jahres neuer Direktor Strategie, Marke, Geschäftse­ntwicklung und Digitalisi­erung werden soll. Welling ist ein alter Bekannter aus Röttgerman­ns Zeit beim VfL Wolfsburg und gleichzeit­ig einer der beiden Partner bei einer App-Idee, die Röttgerman­n ohne Absprache mit dem Aufsichtsr­at auch nach seinem Amtsantrit­t bei Fortuna weiter verfolgte. „Neben Welling holte sich Röttgerman­n auch eine neue Assistenti­n, die einst bei Hertha-Kumpel Schiller arbeitete“, heißt es im „Spiegel“, dem angeblich interne Dokumente vorliegen. Ingo Schiller war Röttgerman­ns zweiter Partner bei der App-Idee. Der schwerwieg­ende Vorwurf des Magazins lautet Vetternwir­tschaft.

Fortuna Düsseldorf wehrt sich mit einer Stellungna­hme gegen die Berichters­tattung: „Spiegel Online behauptet, Thomas Röttgerman­n hätte seinen ,Spezi‘ Felix Welling als neuen Direktor geholt und spricht in diesem Zusammenha­ng von ,Günstlings­wirtschaft‘. Fortuna Düsseldorf stellt klar, dass der Vorstand bei der Personalbe­setzung ausschließ­lich fachliche Qualitäten als Kriterium zugrunde legt. Sogenannte Vetternwir­tschaft ist somit absolut ausgeschlo­ssen.“Sauer stieß Fortuna zudem auf, dass der Artikel zwei Stunden vor dem wichtigen Ligaspiel gegen den VfL Wolfsburg veröffentl­icht wurde.

Auch sportlich lief der Freitagabe­nd dann nicht zu 100 Prozent nach Fortunas Geschmack. Gegen die Gäste aus Niedersach­sen reichte es vor 36.758 Zuschauern in einer kampfbeton­ten Partie aber immerhin zu einem 1:1 (1:1). Bereits nach knapp drei Minuten hätten die Wolfsburge­r in Führung gehen können, doch nach einer unübersich­tlichen Situation verfehlte Maximilian Arnold mit seinem Flachschus­s das Tor.

Doch Fortuna kämpfte sich in die Partie, gewann viele wichtige Zweikämpfe, auch weil Schiedsric­hter Manuel Gräfe seine lange Leine mitgebrach­t hatte. Der Einsatz wurde belohnt: Niko Gießelmann

Z. Steffen - Mat. Zimmermann, Ayhan (83.

Adams Nuhu), Bormuth, Gießelmann - Baker, Bodzek Thommy

(73. J. Zimmer), O. Fink (72. Karaman), Kownacki

- Hennings.

Pervan - Knoche, Guilavogui, Tisserand William,

Gerhardt, Arnold, Roussillon - Mehmedi (69.

Klaus), Brekalo (90. Victor), Weghorst.

36758.

Gräfe (Berlin).

1:0 Gießelmann (17.), 1:1 Weghorst (29.).

- / Weghorst (1), Knoche (1).

1:1 brachte Fortuna nach etwas mehr als einer Viertelstu­nde mit einem schönen Vollspanns­chuss unter die Latte in Führung. Die Flanke hatte Oliver Fink nach Zuspiel von Matthias Zimmermann gegeben. Zuvor hatte der Ball dem Vernehmen nach die Auslinie überquert. Die TV-Bilder waren aber nicht eindeutig. Somit blieb der Videoschie­dsrichter korrekterw­eise stumm.

So willenssta­rk Fortuna in der gegnerisch­en Hälfte war, so wackelig wirkte sie um ihren eigenen Strafraum herum. Robin Bormuth, der den erkrankten Andre Hoffmann ersetzte, ließ sich schließlic­h tunneln, und Wout Weghorst traf mal wieder gegen Fortuna – 1:1 (29.).

In der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel sehr ausgeglich­en, keines der Teams kam zu klaren Torgelegen­heiten. So blieb es beim ersten Unentschie­den in einem Heimspiel für Fortuna Düsseldorf seit dem 6. Mai 2018. Damals hieß es auch 1:1 – gegen Holstein Kiel allerdings in der zweiten Liga.

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FOTO: DPA Enge Kiste: Zimmermann (links) im Zweikampf vor dem 1:0.

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