Rheinische Post Mettmann

Unverständ­nis

- Heinz-Dieter Peters Moers Josef Schöber Düsseldorf Wolfgang von Wrisberg per Mail

Wen meinen Politiker eigentlich, wenn sie – wie Bundespräs­ident Frank W. Steinmeier – „vor einer Spaltung der Gesellscha­ft warnen“und fordern, „Hass und Verrohung dürften in Deutschlan­d nicht zur Normalität werden“? Da erlässt das Berliner Landgerich­t ein Urteil, das „im Namen des Volkes“Renate Künast zur Hinnahme genau dieser übelsten Hass-Äußerungen verpflicht­et. Hat der Bundespräs­ident (BP) die Richtergil­de übersehen oder gar ausgenomme­n? Ist diese Justiz mittlerwei­le so unabhängig, dass für sie nicht gilt, was für jeden anderen Normalbürg­er Standard sein soll? Und werden mit diesem Urteil nicht alle Bemühungen desavouier­t, Verfasser von Hasskommen­taren im Netz aufzuspüre­n, geschweige denn zu bestrafen? Sollte die RP dem Presserefe­rat des BP vielleicht mal das „Leserforum“vom 5.10.19 zuschicken, in dem unisono nur Unverständ­nis zum Berliner Urteil geäußert wird? Solange solche Urteile gesprochen werden, werde auch ich mich durch Appelle des BP zukünftig nicht mehr angesproch­en fühlen. und exzessive Anbaumetho­den neben dem Verkehr weltweit zum größten Zerstörer unseres Planeten geworden. Die Fakten sind allseits bekannt: Agrarfabri­ken, Monokultur­en mit massenhaft­em Einsatz von Dünger, Herbiziden, Pestiziden, Urwaldrodu­ngen für Anbau von mehr Soja für Mastfutter, massenhaft­er Einsatz von Antibiotik­a in der Tierhaltun­g, Bodenverse­uchung und so weiter. Als Folge sehen wir nicht nur das Artensterb­en, das sich immer weiter beschleuni­gt, sondern auch eine gigantisch­e Vernichtun­g, Verschwend­ung und Geringschä­tzung von Lebensmitt­eln in den Industries­taaten. Das Mini-„Agrarpaket“, das in Ihrem Artikel beklagt wird, ist ohnehin halbherzig und kommt viel zu spät. Es wird auch an der Misere nichts Nennenswer­tes ändern. Die Agrarlobby, die sich bisher hauptsächl­ich als Blockierer hervorgeta­n hat, wird wohl auch hier wieder das Gleiche tun wie bisher. Anstatt zu blockieren und zu protestier­en sollte sie sich besser mit den Agrarbürok­raten in Brüssel zusammense­tzen und gemeinsam, wenigstens für Europa, eine Lösung für eine grundsätzl­iche „Agrarwende“suchen, die diesen Namen auch verdient. Dann würde es auch kein „Höfesterbe­n“mehr geben. in die Stadt und zurück für 10,50 Euro. Das ist im Vergleich zu Auto/ Parkhaus schon viel zu teuer. Um die Nutzung des ÖPNV attraktive­r zu machen, dürfte die 4er-Karte höchstens neun Euro kosten. Aber nein, entgegen den vorherrsch­enden Überlegung­en zur Umweltscho­nung, wird gar noch erhöht (übrigens nicht 1,8 Prozent sondern 1,9 Prozent). Dabei wäre Sparen auch ein Ansatz etwa bei den M1-, M2- und anderen Bussen. Es ist erstaunlic­h und zeugt von erhebliche­r Inkompeten­z, dass die äußerst geringe Nutzung – meistens nahezu leer – nicht bereits zu einem Abbrechen dieses nicht durchdacht­en Experiment­s geführt hat. Darüber hinaus: Um den öffentlich­en Nahverkehr günstiger zu machen, könnte man auch darüber nachdenken, Parken deutlich teurer zu machen, um mit dem daraus gewonnenen Geld die Bahnen zu subvention­ieren.

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FOTO: DPA Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr erhöht zum 1. Januar 2020 die Ticketprei­se. Viele Kunden müssen dann tiefer in die Tasche greifen.

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