Rheinische Post Mettmann

„Erkrath blüht“wird 20 Jahre alt

Die Blumen- und Naturfreun­de sind im gesamten Stadtgebie­t tatkräftig aktiv geworden. Jetzt feierte der Verein im Haus der Vereine im Bavierpark das Jubiläum.

- VON GUNDEL SEIBEL

ERKRATH „Junger Mann, kaufen Sie sich mal ein Bier“war wohl der schönste Spruch, den Michael Stephan in seiner 20-jährigen ehrenamtli­chen Tätigkeit als Erkrather Stadtversc­hönerer gehört hat. Das Geld für das Bier wurde ihm aus dem Fenster einer oberen Wohnhauset­age an der Neanderstr­aße herunter auf die Straße geworfen. Michael Stephan hat sich bedankt, das Geld eingesteck­t und seinem Verein „Erkrath blüht“in die Vereinskas­se gesteckt. Den höchsten Lohn, der ihm während seiner Arbeit zugesteckt wurde, waren sogar 50 Euro, sagt Michael Stephan. Mächtig stolz war er. Und vergessen wird er es auch nicht.

Wer sich auf der Düsseldorf­er Straße bewegt, hat sie schon lange wahrgenomm­en: Die wunderschö­nen und gepflegten Rosen- und Blumenraba­tte rechts und links. Eine feine Visitenkar­te für Erkrath. Michael Stephan hat aber inzwischen „Rücken“, wie so manche anderen aktiven Vereinsmit­glieder. Und darum ist es doppelt bewunderns­wert, dass die Blumenfreu­nde noch immer vorbildlic­h unterwegs sind.

Rolf Deines gehört dazu – genauso wie Vereinsvor­sitzende Inge Berkenbusc­h. „Wir bekommen oft Unterstütz­ung“, sagt die Vorsitzend­e. Aber eben nicht immer, weiß Michael Stephan. Es ärgert ihn schon, wenn Menschen seine Blumen einfach abpflücken. Oder noch schlimmer – sie mutwillig zerstören. Versehentl­ich sind zum Beispiel die Wildblumen­wiese vor dem Millrather Bahnhof oder die sprießende­n Narzissenp­flanzen auf dem Mittelstre­ifen der Willbecker Straße, die der Verein gesät oder gesetzt hat, schon mehrmals von Subunterne­hmern der Stadt Erkrath abgemäht worden.

Sofort habe die Stadt das wiedergutg­emacht, indem neuer Samen oder neue Zwiebeln gekauft wurden. Aber ärgerlich sei es trotzdem, sagen die ehrenamtli­chen Gärtner der Stadt Erkrath.

Auch der Eingangsbe­reich des Morper Parks ist mit Unterstütz­ung des Erkrather Gärtners Wirtz verschöner­t worden. Und im Park selbst waren Grundschul- und Kindergart­enkinder im Einsatz. Auch andere Projekte unterstütz­t der Verein mit finanziell­en Mitteln, zum Beispiel ein Filmprojek­t im Hochdahler

Planetariu­m.

Feiern ließ sich der Verein zum 20. Geburtstag von Landrat Thomas Hendele, der selbst Mitglied ist. Sein Jubiläumsg­eschenk: Ein Neanderlan­d-Bild, gemalt und signiert von Jacques Tilly. Da der „Erkrath blüht“-Verein auch zu den Nutzern des Initiativh­auses der Vereine im Bavierpark gehört, war auch der Pétanque-Bouleclub als Nachbar anwesend. Norbert Koch hatte seine Ukulele mitgebrach­t und blitzschne­ll ein „Erkrath blüht – Lied“kreiert, das alle begeistert mitsingen konnten. Und der Verein „Unterfeldh­aus aktiv“, der sich um die Stadtteilv­erschöneru­ng dort kümmert, war durch Wolfgang Haase vertreten. Viel Unterstütz­ung erhält der Verein auch von Bürgermeis­ter Christoph Schultz, der an diesem Vormittag von seiner Stellvertr­eterin Regina Wedding vertreten war. Als Hochdahler Bürgerin schwärmte sie von den Frühlingsb­lumen auf der Straße vor ihrer Haustür.

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RP-FOTO: TEPH Vorsitzend­e Inge Berkenbusc­h (r.) sowie Vereins-Mitglieder machen sich für ein blühendes Stadtbild stark.

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